Wirtschaft

AK-Präsident Rudi Kaske über Lehrstellenmisere

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: AK Wien

Im Vorfeld der AK-Wahlen sprach "Heute" mit AK-Präsident Rudi Kaske über die Lehrstellensituation in Österreich und darüber, weshalb die Unternehmen mehr Lehrlinge aufnehmen sollten.

und darüber, weshalb die Unternehmen mehr Lehrlinge aufnehmen sollten.

"Heute": Von 11. bis 24. März sind in Wien AKWahlen. Wie wichtig ist es, dass auch Lehrlinge von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen?

Rudi Kaske: "Je mehr Lehrlinge sich bei der AK-Wahl beteiligen, desto stärker können wir für die Interessen unserer Mitglieder eintreten. Mir persönlich liegen unsere jungen Leute extrem am Herzen. Sie sollen eine gute Ausbildung mit Zukunft bekommen, nach der sie dann auch gutes Geld verdienen können."

"Heute": Wie beurteilen Sie die Lehrlingssituation? Auf der einen Seite tun sich viele Unternehmen schwer, ausreichend gute Lehrlinge zu finden, auf der anderen Seite steigt die Jugendarbeitslosigkeit …

Kaske: "Ich stehe auf Seiten der Jugendlichen. Sie sind es, die sich immer schwerer tun, einen guten Lehrplatz zu finden. Die Unternehmen nehmen immer weniger Lehrlinge neu auf, gleichzeitig jammern sie über angeblichen Fachkräftemangel. Es liegt in der Verantwortung der Unternehmen, mehr Lehrlinge aufzunehmen. Wir müssen alles gegen die Jugendarbeitslosigkeit tun. Zum Glück konnten wir schon vor sieben Jahren die Ausbildungsgarantie durchsetzen. So können alle Jugendlichen eine Lehre machen, die keine Lehrstelle im Betrieb finden." 

"Heute": Die Drop-out-Quote bei Lehrlingen ist relativ hoch, auch die Zahl der Lehrlinge, die die Abschlussprüfung nicht schaffen, ist hoch. Woran liegt das?

Kaske: "Auch hier stehe ich auf der Seite der Jugendlichen. Die Betriebe sollen gute Ausbildung bieten. Die Lehrlinge sind besser als ihr Ruf: 98 Prozent schließen die Berufsschule positiv ab. Probleme haben sie bei der Lehrabschlussprüfung. Da geht es um praktisches Können, und dafür ist der Betrieb verantwortlich." 

"Heute": Was macht die AK, um die Arbeitsplatzsituation für Lehrlinge zu verbessern?

Kaske: "Ich will ein gesetzlich vorgeschriebenes Qualitätsmanagement für die Lehrausbildung. Wer Lehrlinge aufnimmt, ist ihnen und ihren Eltern gute Ausbildung schuldig. Sie brauchen die Sicherheit, dass eine Lehre etwas bringt."