Österreich

Akademiker würgte Passantin: "Ich wollte Teufel töte...

Heute Redaktion
Teilen

Beim Bummeln in der Wiener Großfeldsiedlung hörte er plötzlich die Stimme Gottes: "Ich sollte ein Baby retten." Sekunden später schlug Mag. Markus S. (32) brüllend die Scheiben eines leeren Autos ein, in dem er ein eingesperrtes Kind vermutete.

Beim Bummeln in der Wiener Großfeldsiedlung hörte er plötzlich die Stimme Gottes: "Ich sollte ein Baby retten." Sekunden später schlug Mag. Markus S. (32) brüllend die Scheiben eines leeren Autos ein, in dem er ein eingesperrtes Kind vermutete.

Dann sollte er den Teufel töten – und stürzte sich auf die nächste Passantin, weil er sie für Luzifer hielt. Die Frühpensionistin (49) schlug so hart am Boden auf, dass sie eine Gehirnblutung erlitt. Trotzdem würgte der verwirrte Betriebswirt sie noch, bis ihm die Finger zitterten.

Die Frau überlebte nur, weil Augenzeuge OmedS. eingriff. Der Afghane nahm den Berserker mutig in den Schwitzkasten und zerrte ihn weg. Montag wegen Mordversuches vor Gericht in Wien (Vorsitz: Eva Brandstetter) sagte der Angeklagte leise: "Es war, als habe sich in meinem Kopf ein Schalter umgelegt."

Dann berichtete sein Anwalt Rudolf Mayer einen Skandal: Markus S. wollte wegen einer "bipolaren Störung" (Halluzinationen) drei Mal in einem Spital aufgenommen werden, wurde aber immer mit Tabletten weggeschickt. Weil die nicht wirkten, rauchte er am 30. Juli 2015 Cannabis – und rastete aus. Mittlerweile in guter Behandlung sei der bei der Tat nicht zurechnungsfähige "Teufels-Würger" keine Gefahr mehr.

Gutachter Karl Dantendorfer bestätigt’s, "wenn er sich an die Therapie hält und keine Joints raucht". Also kam Markus S. mit einer bedingten Einweisung in eine Psycho-Anstalt davon. Er verließ das Gericht, wie er gekommen war – auf freiem Fuß.