Österreich

Akademikerball: Cops nach "Sushi"-Rufen eingekreist

Heute Redaktion
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Am Montag wurde der Prozess gegen einen deutschen Demonstranten in Folge der Ausschreitungen beim Akademikerball am 24. Jänner mit zahlreichen Zeugenaussagen fortgesetzt. Ihm werden Landfriedensbruch, schwere Sachbeschädigung und schwere Körperverletzung vorgeworfen. Ein ORF-Kameramann erinnerte sich im Zeugenstand daran, dass mit dem Codewort "Sushi" zum Angriff auf die Polizisten geblasen wurde. Zuletzt schienen die Beweise immer weiter zu bröckeln. Kritik am Verfahren wird laut.

Am Montag wurde der wird laut.

Zu Beginn der Verhandlung wurde ein Gutachten präsentiert, das klären soll, ob der Sweater und der Handschuh des Angeklagten Rückschlüsse auf eine angeblich vom 23-jährigen Deutschen gezündete Rauchbombe geben.

Nitrit-Partikel auf Handschuh gefunden

Auf dem schwarzen Kapuzensweater sowie dem linken Handschuh des jungen Mannes wurden keine Partikel gefunden, jedoch auf dem rechten Handschuh wurden drei Nitritpartikel entdeckt, die "mit dem Zünden eines pyrotechnischen Gegenstandes mit hoher Wahrscheinlichkeit im Zusammenhang steht", erklärte die Gutachterin.

Der Angeklagte plädiert auf nicht schuldig und machte bei der Verhandlung im Juni von seinem Recht Gebrauch, sich der Aussage zu entschlagen. Auch am Montag wollte der Angeklagte auf Nachfragen von Richter Thomas Spreitzer sich weiterhin in dem Prozess nicht äußern.

Journalisten im Zeugenstand

Mehrere Pressefotografen und ein ORF-Kameramann, die die Szenen festhielten, wurden in den Zeugenstand gerufen. Sie bestätigten, gesehen zu haben, wie Demonstranten Fensterscheiben zerschlugen, Polizeiautos in Brand setzten und Verkehrsschilder aus der Verankerung rissen.

Eine bestimmte Person ist den Journalisten aber nicht eingefallen. "Die haben alle gleich ausgeschaut. Alle waren schwarz gekleidet", sagte der Kameramann im Zeugenstand. Dass auch Pflastersteine geworfen wurde, daran konnte sich der 31-Jährige nicht erinnern. Ein Polizist hätte einen Gegenstand mit seinem Schutzschild abgewehrt, das hätte ein Stein sein können, so der Zeuge.

"Sushi" bedeutet Einkreisen der Polizei

Der ORF-Mitarbeiter konnte sich an codierte Befehle erinnern. "Zuerst kam der Befehl 'Sushi' aus beiden Richtungen" und plötzlich seien die Polizisten eingekreist und in die Mangel genommen worden, sagte der Fotograf.

Der 23-jährige Deutsche ist nicht der einzige, der im Zusammenhang mit der vor Gericht steht. Im August wird sich eine weitere Person wegen der Beteiligung an der Demo wegen Landsfriedensbruch verantworten müssen. Dem Beschuldigten hat zudem an der Anti-Identitären-Demo im Mai teilgenommen.