Österreich

Akademikerball findet in der Hofburg statt

Heute Redaktion
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Wie auch im Vorjahr sorgt der Akademikerball am 24. Jänner, Nachfolger des umstrittenen WKR-Balls, schon im Vorfeld für Aufregung. Das Bündnis "Jetzt Zeichen setzen!" wollte den Veranstalter mit Briefen von KZ-Überlebenden und mehreren "Walks of Shame" unter Druck setzen. Doch der Ball findet statt. Der Protest-Auftakt in der vergangenen Woche ist allerdings gründlich in die Hose gegangen.

Wie auch im Vorjahr sorgt der Akademikerball am 24. Jänner, Nachfolger des umstrittenen WKR-Balls, schon im Vorfeld für Aufregung. Das Bündnis "Jetzt Zeichen setzen!" wollte den Veranstalter mit Briefen von KZ-Überlebenden und mehreren "Walks of Shame" unter Druck setzen. Doch der Ball findet statt. Der ist allerdings gründlich in die Hose gegangen.

Am Donnerstag veröffentlichte die Plattform einen offenen Brief von KZ-Überlebenden, der die Verantwortlichen der Wiener Kongresszentrum Hofburg Betriebsges.m.b.H. dazu auffordert, die Räumlichkeiten für den Ball nicht zur Verfügung zu stellen. Die Antwort der Hofburg Betriebsgesellschaft kam am Donnerstag postwendend und knapp: "Der Ball findet statt". Inhalt und Gestaltung des Balles würden dem Veranstalter obliegen. Seitens des Kanzleramtes sowie des Wirtschaftsministeriums - ebenfalls Empfänger des Schreibens -  gab es vorerst keinen Kommentar.

Organisator: "Schädigt Veranstalter wirtschaftlich"

Der Veranstalter des von der FPÖ ausgetragenen "Akademikerballs" in der Wiener Hofburg übt Kritik an den Protesten. Diese würden die Betreibergesellschaft unter Druck setzen und damit auch wirtschaftlich schädigen, sagte Ballorganisator Udo Guggenbichler.

"Ich halte es für bedenklich, dass man versucht - über den 'Walk of Shame' - , die Betreibergesellschaft unter Druck zu setzen. Das schadet ja wirtschaftlich. Der Protest muss ja nicht auf Schaden abzielen", sagte Guggenbichler.

Gleichzeitig betonte er, dass ihm das Recht auf Demonstrationsfreiheit äußerst wichtig sei. "Ich habe auch überhaupt nichts gegen Demonstrationen, aber etwas gegen Gewalt." Und: "Ich finde es nicht besonders mutig, wenn der Schwarze Block, der ja mittlerweile mit Bussen aus ganz Europa anreist, Damen anspuckt."

Mehrere Protestevents

Das Bündnis "Jetzt Zeichen setzen!" plant mehrere Protestveranstaltungen. Sowohl an diesem und auch am kommenden Donnerstag ist ein "Walk of shame" vor Hotels, die im Besitz der Hofburg-Gesellschafter stehen, geplant. Am Tag des Balles ist bereits eine Kundgebung (19 Uhr) auf dem Heldenplatz angemeldet, so Kunrath, wobei hier die SPÖ dezitiert nicht mitmachen wird. Am 27. Jänner ist dann am Heldenplatz ein Gedenken anlässlich des internationalen Holocaust-Tages geplant.