Politik

Akademikerball-Proteste waren "Kristallnacht"

Heute Redaktion
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Wieder kommt ein NS-Aufreger aus den Reihen der FPÖ. Das Magazin "Zur Zeit" von EU-Mandatar Andreas Mölzer vergleicht die Proteste rund um den Akademikerball mit der "Reichskristallnacht". Ein Vergleich, den schon Strache 2012 angestrebt hatte. Aus Sicht der FPÖ handelt es sich um eine "künstliche Aufregung". Schließlich ist die FPÖ der Meinung, dass sogar die "Bildung einer kriminellen Vereinigung" vorliegen könnte.

Wieder kommt ein NS-Aufreger aus den Reihen der FPÖ. Das Magazin "Zur Zeit" von EU-Mandatar Andreas Mölzer vergleicht mit der "Reichskristallnacht". Ein Vergleich, den schon Strache 2012 angestrebt hatte. Aus Sicht der FPÖ handelt es sich um eine "künstliche Aufregung". Schließlich ist die FPÖ der Meinung, dass sogar die "Bildung einer kriminellen Vereinigung" vorliegen könnte.

In Anspielung auf die Ausschreitungen und Sachschäden bei den zeigt das Magazin mit Mölzer als Herausgeber eine Karikatur, in der die Causa als "Kristallnacht 2014" bezeichnet wird, berichtet "Der Standard". In der "Reichskristallnacht" wurden in der Nacht auf den 10. November 1938 vom nationalsozialistischen Regime hunderte Juden ermordet oder verhaftet und tausende jüdische Einrichtungen zerstört.

Bereits FPÖ-Chef . Strache soll angesichts der heftigen Proteste gegen den WKR-Ball 2012 unter anderem gemeint haben: "Das war wie die Reichskristallnacht" und "Wir sind die neuen Juden." Der FPÖ-Chef bestritt diese Äußerungen nicht, sieht sie aber als aus dem Zusammenhang gerissen.

Kritik von der SPÖ

Als "nächsten Skandal in der FPÖ" wertet SPÖ-Abgeordnete Petra Bayr den Vergleich. Sie sieht darin einen "unerträglichen und abstoßenden Vergleich, der deutlich macht, wes Geistes Kind die FPÖ ist" und den "nächste Tiefpunkt der von der FPÖ betriebenen Verharmlosung der NS-Gräuel"

"Ich fordere dringend Aufklärung, ob die Herausgeber und Redakteure der den freiheitlichen nahestehenden Publikation 'Zur Zeit' weiterhin den auf schamlose Weise verharmlosenden Begriff 'Kristallnacht' für die Novemberpogrome verwenden", sagte der Wiener SPÖ-Klubchef Rudi Schicker am Mittwoch.

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl spricht von einer "künstlichen Aufregung". Damit wolle die SPÖ von ihrer Mitverantwortung an der Randale ablenken, seien doch führende Mitglieder der sozialistischen Studenten, die als Kaderschmiede der Partei fungieren, an den Krawallen beteiligt gewesen, so Kickl.

FPÖ vermutet kriminelle Vereinigung

"Die Hetze von Grünen und SPÖ gegen Andersdenkende nimmt bereits totalitäre Züge an, was sich auch in einer gesteigerten Gewaltbereitschaft äußert", wettert Kickl gegen die Kritik. Die FPÖ hat indes eine Sachverhaltsdarstellung der Staatsanwaltschaft übermittelt. Diese soll den Verdacht der "Bildung einer kriminellen Vereinigung" im Zuge der Akademikerball-Proteste klären. Im Visier haben die Freiheitlichen dabei die Jungen Grünen sowie die ehemalige ÖH-Chefin Janine Wulz.

"Es liegt ein Video vor, das Wulz im Gespräch mit den angereisten Chaoten und sogar als Aktivistin bei einer deren Protest-Kundgebungen zeigt", vermutet Wiens FPÖ-Klubchef Johann Gudenus Kontakte der Studenten-Funktionärin zum sogenannten Schwarzen Block. Die Gewaltexzesse seien "von langer Hand geplant" gewesen, glaubt er. Die Sprecherin der Jungen Grünen, Diana Witzani, bezeichnete den Vorwurf einer kriminellen Vereinigung als absurd.