Wien

AKH-Alarm! Nicht alle Patienten können behandelt werden

Keine Behandlung für Akkutpatienten, bis zu sechs Monate warten auf eine OP! Ein Primar verfasste eine Gefährdungsanzeige – FPÖ fordert Konsequenzen.

Heute Redaktion
Gefährdungsanzeige im Wiener AKH! Seit Februar ist die Abteilung mit Bettenkürzungen von bis zu 71 Prozent konfrontiert.
Gefährdungsanzeige im Wiener AKH! Seit Februar ist die Abteilung mit Bettenkürzungen von bis zu 71 Prozent konfrontiert.
Denise Auer

Es ist nicht die erste Gefährdungsanzeige aus einem Wiener Spital, doch ihr Inhalt ist besonders brisant: Ein Primar der Urologie im AKH prangert an, seit sechs Jahren schriftlich und mündlich auf den Ressourcenmangel hingewiesen zu haben – vergeblich.

Bis zu sechs Monate warten auf OP

Mit dramatischen Folgen: Jetzt kann nicht einmal mehr die adäquate Versorgung von Akutpatienten gewährleistet werden. Seit Februar sei die Abteilung mit Bettenkürzungen von bis zu 71 Prozent konfrontiert, die Wartezeit auf einen operativen Eingriff bei nicht bedrohlichen Erkrankungen habe sich massiv – auf sechs Monate – verlängert.

"Nicht zu kompensierender Versorgungsnotstand"

In seiner Gefährdungsanzeige an die Spitzen des Hauses und den Wiener Gesundheitsverbund schreibt der Mediziner laut "Kronen Zeitung" von einem "nicht zu kompensierenden Versorgungsnotstand bezüglich urologischer Patienten". Grund für die Engpässe sei der "sukzessive Verfall der pflegerischen Strukturen".

Nepp fordert Rücktritt von Hacker

Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp fordert nun den Rücktritt von SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Auch das gesamte Direktorium des Wiener Gesundheitsverbundes müsse seinen Hut nehmen, so Nepp. "Damit ist einmal mehr bewiesen, dass katastrophale Missstände in den Wiener Spitälern seit Jahren kontinuierlich vertuscht wurden. Man muss sich also die Frage stellen, ob Hacker diesem Treiben tatenlos zu schaut oder ob er sich vom Gesundheitsverbund falsche Zahlen auftischen lässt. Durch ihn, dem unfähigen roten Management rund um Generaldirektorin Kölldorfer-Leitgeb und dem ärztlichen Direktor Binder wird dadurch das Leben von Patientinnen und Patienten gefährdet. Daher gehören diese Personen umgehen aus ihren Positionen entfernt“, fordert Nepp harte Konsequenzen.

Massive Probleme auch in Klinik Favoriten

Auch in der Klinik Favoriten gibt es derartige Versorgungsprobleme, dass Mitarbeiter der Urologie eine Gefährdungsanzeige verfasst haben. Demnach seien die OP-Kapazitäten zu gering und Patienten müssten weggeschickt werden.

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