Österreich

AKH kann bald nur mehr die Hälfte aller OPs durchfüh...

Heute Redaktion
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Die Verhandlungen um das neue Arbeitsrecht für Spitalsärzte bekommen eine neue Brisanz. Dem Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) droht eine Halbierung der OP-Kapazitäten, sollte die 48-Stunden-Woche für Ärzte fixiert werden. Damit wäre im größten Krankenhaus Österreichs nur mehr ein Notbetrieb aufrecht zu erhalten, warnt ein Chirurg in einer Stellungnahme.

Die bekommen eine neue Brisanz. Dem Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) droht eine Halbierung der OP-Kapazitäten, sollte die 48-Stunden-Woche für Ärzte fixiert werden. Damit wäre im größten Krankenhaus Österreichs nur mehr ein Notbetrieb aufrecht zu erhalten, warnt ein Chirurg in einer Stellungnahme.

Der Betriebsrat der Wiener Spitalsärzte haben den ersten Vorschlag für das neue Arbeitsrecht der Spitalsärzte zurückgewiesen. Als größtes Manko sehen die Ärztevertreter die Festschreibung der 48-Stunden-Woche.

"Wenn überfallsartig 48 Stunden im Arbeitszeitraum eingeführt werden sollten, gibt es in unserem Haus statt 40.000 nur noch 20.000 Operationen pro Jahr. Das wäre medizinisch, menschlich und ethisch ein Desaster", warnte ein Chirurg, der anonym bleiben wollte, in einer schriftlichen Stellungsnahme.

Die Situation sei mehr als ernst. "Wir haben aber bisher viel mehr (als die geplanten 48 Stunden, Anm.) arbeiten müssen, um die Versorgung der Bevölkerung in optimaler Weise sowie unsere Wissenschaftsleistung und die Lehre der Studierenden aufrechtzuerhalten", schrieb der Wissenschafter.

Ab Mai nur mehr Notbetrieb

Wenn die Ärzte der Arbeitszeitbeschränkung zustimmen müssten, hätte dies zur Folge, dass "ab spätestens Anfang Mai nur noch einen Notbetrieb aufrechterhalten" werden könne, so der Chirurg. Mit der deutlich verkürzten Arbeitszeit und ohne zusätzliches ärztliches Personal könnten Lehre und Forschung nicht mehr aufrechterhalten werden.

Man appelliere "deshalb an den zuständigen Wissenschaftsminister, Dr. Reinhold Mitterlehner, seinen Einfluss geltend zu machen und das AKH-Wien zu retten." Neben der Gefährdung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung stehe auch der "exzellente Ruf des AKH als Institution der Lehre und Forschung auf dem Spiel".

 

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