Österreich

AKH-Korruption: Drei Beamte werden angeklagt

Heute Redaktion
Teilen

Vier Jahre lang hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft angebliche Ungereimtheiten um die Vergabe eines Putzauftrags im Wiener AKH unter die Lupe genommen. Nach Ermittlungsabschluss gibt es nun eine Anklageschrift. Drei Beschuldigten wird Untreue, versuchter Betrug und Erpressung vorgeworfen.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um drei (ehemalige) Beamte der Stadt Wien. Ihnen drohen ein bis zehn Jahre Haft. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht.

Ago stach Janus aus

In der Causa geht es um die Vergabe eines rund 50 Mio. Euro schweren ausscheiden und ein Konkurrent - eben Ago - zum Zug kommen musste, obwohl dieser nicht das günstigste Angebot gelegt hatte. Zudem soll Janus von Mitarbeitern des AKH unter Druck gesetzt und davor gewarnt worden sein, die Vergabe zu beeinspruchen.

Keine Klage gegen Ago und Krepler

Die drei in der Anklageschrift als Beschuldigte geführten Beamten sollen dafür verantwortlich gewesen sein, dass die Ago Group den Zuschlag erhalten hat. Außerdem sollen Tonbänder belegen, dass die Beamten den unterlegenen Mitbieter Janus dazu gedrängt hätten, sein offenbar besseres Angebot und seine spätere Beschwerde beim Vergabekontrollsenat der Stadt Wien zurückzuziehen. Gegen das Unternehmen Ago selbst wurden alle Vorwürfe fallen gelassen. Das gilt auch für AKH-Direktor Reinhard Krepler.