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AKH-Skandal: 771.256 Euro für Nichts

Heute Redaktion
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AKH unter Kritik: 772.000 Euro für eine nicht angewendete technische Entwicklung ausgegeben
AKH unter Kritik: 772.000 Euro für eine nicht angewendete technische Entwicklung ausgegeben
Bild: picturedesk.com

Stadtrechnungshof kritisiert: Ein teures EDV-System konnte im AKH nicht umgesetzt werden. Der Krankenhausleitung kostete es aber trotzdem 771.256,23 Euro.

Bereits 2013 hatte sich der Stadtrechnungshof mit einer Einführung eines EDV-Systems für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin der Uni-Klinik auseinandergesetzt und eine rasche Realisierung der neuen Version urgiert. Jetzt ist aber klar, dass dieser Rat nicht befolgt wurde.

Unklare Preisgestaltung, unklare Projektinhalte und lange Verzögerungen kosteten, laut aktuellem Prüfbericht, das AKH mehr als 771.000 Euro. Wenn man heute zu lange wartet, ist die neue Technik morgen schon wieder alt. So ähnlich ist es wohl im AKH geschehen: Konkret ging es bei dem Vorhaben um die Realisierung eines Transfusionsmedizinischen Informationssystems ("TRAMIS") am AKH, konkret an der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin. Nachdem die EDV-Applikationen völlig veraltet waren, wurde ab 2008 die Realisierung des neuen Systems in die Wege geleitet.

Firma wollte 1,35 Millionen Euro

Die Aufträge wurden verteilt. Doch die Firma, die mit der Realisierung und Wartung des Projekts beauftragt wurde, war problematisch. Termine wurden nicht eingehalten, Lösungen nicht akzeptiert. Bei der gewünschten Vertragsauflösung seitens des AKH verlangte die Firma 1,35 Millionen Euro für angefallene Leistungen.

Nur Kosten, kein neues EDV-System

Auf das stieg das AKH nicht ein und forderte seinerseits die Rückzahlung bereits getätigter Zahlungen bzw. Vertragsstrafen ein. Im Rahmen eines Mediationsverfahrens wurde der Vertrag im Sommer 2018 mit einem Vergleich aufgelöst. Für das letztendlich erfolglose Projekt sind dem AKH Kosten in der Höhe von 771.256,23 Euro entstanden – ohne neues EDV-System.

Für das letztlich erfolglose Projekt "TRAMIS" fielen, laut Prüfbericht, externen Aufwände in Höhe von 516.025,83 Euro an. Eine nicht genannte Firma kassierte davon 40.000 Euro, eine weitere Firma 278.239,50 Euro. Der Rest ging an die Rechtsanwälte OG (193.397,33 Euro) sowie auf die Ziviltechniker GmbH (4.389 Euro). Aus den internen Aufwänden des Allgemeinen Krankenhauses resultierten 255.230,40 Euro.

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