Österreich

AKNÖ fordert Reform der Pendlerpauschale

Heute Redaktion
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Viele Niederösterreicher sind auf das Auto angewiesen für den Weg in die Arbeit.
Viele Niederösterreicher sind auf das Auto angewiesen für den Weg in die Arbeit.
Bild: Wikipedia

Die AK Niederösterreich ortet eine steuerliche Schieflage bei der Pendlerpauschale, Bezieher geringerer Löhne seien benachteiligt. AKNÖ-Präsident Markus Wieser (FSG) fordert nun eine Reform.

Ein Beispiel: Maria K. arbeitet Teilzeit (30 Stunden) in der Gastronomie, pendelt von Scheibbs nach St. Pölten. Sie verdient 1.250 € brutto monatlich. Für das Jahresticket muss sie 1.337 € berappen. Beim Steuerausgleich erhält Maria K. dafür aber lediglich 100 € fürs Pendeln an Negativsteuer zurück. Jemand, der 1.700 € brutto verdient, bekommt bereits 830 € vom Finanzamt. Und wer 6.200 € brutto monatlich verdient, erhält 1.092 € erstattet, also mehr als das Zehnfache dessen, was Maria K. zusteht.

Das Problem: Pendlerpauschale und Pendlereuro sind Freibeträge. Sie reduzieren das zu versteuernde Einkommen (und das ist bei Geringverdienern tendenziell niedriger). Absetzbeträge hingegen werden direkt von der errechneten Steuer abgezogen.

„Pendler mit geringem Einkommen brauchen Entlastungen besonders dringend", so Wieser. Er fordert daher, dass die Pendlerunterstützung jedenfalls ein steuerlicher Absetzbetrag wird. Dann sei die Ersparnis nämlich für alle gleich und es gebe keine derartig großen Unterschiede. Außerdem sollte die tatsächliche Entfernung als Grundlage herangezogen werden (statt kleiner und großer Pendlerpauschale).

Und: Auch das Kilometergeld (liegt seit Jahren bei 0,42 Cent pro Kilometer) soll angehoben werden.

Auch Josef Hager (NÖAAB-FCG) will Änderungen: „Die Höhe der Pendlerentschädigung soll sich nach der tatsächlichen Länge des Arbeitsweges richten. 0,25 € für jeden Kilometer Arbeitsweg. Auch Teilzeitkräfte sollen besser berücksichtigt werden. All jene, die keine Steuern zahlen, sollen vom errechneten Betrag ihres tatsächlichen Arbeitsweges netto 30 Prozent als Pendlerprämie erhalten." (wes)