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Aktien-Anfänger verdient unabsichtlich 10 Millionen

Heute Redaktion
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Der Broker wurde unabsichtlich zum Millionär (Symbolbild)
Der Broker wurde unabsichtlich zum Millionär (Symbolbild)
Bild: Reuters

Ein angehender Broker dachte, er handle probeweise nur mit Spielgeld, verdiente aber schlussendlich Millionen Euro. Doch jetzt steht der Fall vor Gericht.

Ein französischer Anwalt wollte beruflich umsatteln und heuerte bei der Londoner Investmentfirma Valbury Capital an. Um risikolos Lernen zu können, gab man ihm einen Testaccount: So sollte Harouna Traore üben, wie man mit Marktbewegungen umgeht ohne echtes Geld aufs Spiel zu setzen.

Er platzierte eine Milliarde Euro auf Optionsscheine und hatte irgendwann einen Verlust von einer Million Euro da stehen. Doch dann bemerkte er, dass er gar nicht mit Spielgeld handelt – sein Account war echt, das Geld tatsächlich futsch. Panisch begann er, weitere Optionen zu kaufen und setzte am Schluss 4,3 Milliarden Euro ein. Und plötzlich hatte er einen Gewinn von 10 Millionen Euro erwirtschaftet.

Stolz präsentierte er das Ergebnis seinem Arbeitgeber, doch Valbury Capital weigerte sich, ihm seinen Anteil auszuzahlen. Denn laut dem Unternehmen habe er ja trotz allem nur einen Testaccount gehabt und außerdem mehr Geld eingesetzt, als es die Firmenrichtlinien erlauben.

Familienvater Traore klagte jetzt – schließlich habe er den Gewinn erst dann erarbeitet, als ihm bewusst war, dass er mit echtem Geld handle. Außerdem seien von Valbury keine Handelslimits festgesetzt worden. Für das Investmenthaus geht es wegen der 10 Millionen Euro jetzt vor Gericht ums Überleben: Denn im letzten Geschäftsjahr hatte man Umsätze von 11 Millionen Euro und einen Verlust von knapp 520.000 Euro eingefahren. (red)

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