100 Beamte in OÖ

Aktion scharf gegen Schlepper mit neuen Grenzkontrollen

Eine neue Schlepper-Route führt durch Oberösterreich. In den vergangenen Wochen kam es zu gefährlichen Zwischenfällen. Nun wird der Schutz erhöht.

Oberösterreich Heute
Aktion scharf gegen Schlepper mit neuen Grenzkontrollen
Die Polizei in Deutschland stoppte im Sommer in Kirchdorf am Inn an der Grenze zu OÖ einen Schleppertransport. Die Behörden veröffentlichten damals dieses Foto. Auch in Walding in OÖ wurde nun ein Transport mit 12 Kindern gestoppt.
APA/BundespolizeiPassau

Seit wenigen Stunden sind an der Grenze zwischen Oberösterreich und Tschechien im Norden des Landes etwa 100 Polizisten für den Grenzschutz abgestellt worden. Deutschland hatte zuvor am Montag mit Kontrollen zu Polen und Tschechien begonnen, Österreich zog nach. Hintergrund für die neuen Grenzkontrollen ist die Schleppermafia, die in Oberösterreich offenbar eine neue Route übers Mühlviertel gefunden hat. In den vergangenen Wochen gab es hier zahlreiche Aufgriffe, sogar in Linz wurden Schlepper auf offener Straße gestellt. Gerade die B127 (Rohrbacher Straße) wurde zu einer beliebten Route. 

Bei einem jüngsten Aufgriff in Walding im Bezirk Urfahr-Umgebung ist der Polizei ein Schlepper ins Netz gegangen, der 12 Kinder und fünf Erwachsene nach Deutschland bringen wollte. Die Schutzsuchenden dürften aus dem Irak sein, die Ermittlungen in dem Fall laufen. Die Spezialeinheit Puma muss seit einigen Wochen laut ORF fast jeden Tag ausrücken, weil Schlepper unterwegs sind. 

Erst Anfang September wurden viele Linzer durch lautes Sirenengeheul im Innenstadtgebiet aufgeschreckt. Zahlreiche Streifenwagen rasten nach Rottenegg im Mühlviertel. Auch dort wurde ein Schlepperfahrzeug am Bahnhof entdeckt - mehr hier. Zu den vermehrten Aufgriffe im Raum Linz dürfte es laut Ministerium wegen geänderter Routen kommen. Werde der Kontrolldruck an bestimmten Stellen erhöht, würden die Täter naturgemäß versuchen, andere Wege zu finden.

Neue Schlepper-Problematik 

In den vergangenen Wochen und Monaten hat es im gesamten Bundesgebiet aber vor allem auch in Oberösterreich vermehrt Vorfälle mit Schleppern gegeben. Die Polizei geht davon aus, dass die Banden neue Routen durch Oberösterreich gefunden haben. Vor allem an der B127 wurden zuletzt zahlreiche Aufgriffe gemacht.

Seit der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wird jetzt wieder kontrolliert, "in enger Abstimmung mit Tschechien", wie es von den Behörden heißt. Die Schwerpunkte der Kontrollen sollen im höherrangigen Straßennetz (Landesstraßen, Schnellstraßen, Autobahnen) stattfinden. Etwa 100 Polizistinnen und Polizisten sind in OÖ laut Innenministerium abgestellt worden, es geht vor allem darum, Ausweichrouten zu finden.

red
Akt.