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Aktivisten besetzen Corona-Schlachthof Tönnies

Mehr als 1.500 Infektionen zählt der Mega-Schlachthof Tönnies in Deutschland. Tierschützer protestieren mit einer Besetzung der Anlage.

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Der Tönnies-Schlachthof wurde besetzt.
Der Tönnies-Schlachthof wurde besetzt.
hanna poddig

Seit den frühen Morgenstunden besetzen nach eigenen Angaben 30 Aktivisten des Bündnis "Gemeinsam gegen die Tierindustrie" das Dach des umstrittenen Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück sowie dessen Hauptzufahrtsstraße. Sie fordern eine dauerhafte Schließung der Schlachtfabrik und die Abschaffung der Tierindustrie.

Die Tierschützer entrollten ein Transparent mit der Aufschrift "Shut down Tierindustrie" auf dem Dach. Auf der Zufahrtsstraße sind mehrere Personen aneinandergekettet, die Polizei ist vor Ort.

Der Schlachthof ist derzeit geschlossen.
Der Schlachthof ist derzeit geschlossen.
Guido Kirchner / dpa / picturedesk.com

Mehr als 1.000 Infizierte

Derzeit ist der Schlachthof noch geschlossen. Denn Mitte Juni war bekannt geworden, dass sich mehr als 1.500 Tönnies-Mitarbeiter mit Corona infiziert hatten. Die umgebenden Landkreise mussten daher einen neuen Lockdown hinnehmen.

"Die Regierung ergreift derzeit höchstens halbherzige Maßnahmen. Es geht ihr offenbar darum, die Tierindustrie trotz allem am Laufen zu halten", so Maya Keller, die sich in der Einfahrt angekettet hat.

Und was sagt Tönnies zu der Aktion? Unternehmenssprecher André Vielstädte gegenüber "Bild": "Wir respektieren das Demonstrationsrecht und die freie Meinungsäußerung. Hier ist es jetzt Aufgabe der Polizei, die Menschen und das Gelände zu schützen – schließlich ist es nicht ungefährlich, auf den Dächern der Fabrik herumzuklettern."