Wien

Aktivisten errichten riesen Müllberg in der Wiener City

Greenpeace protestierte am Stephansplatz mit 100.000 Plastikflaschen gegen Einwegplastik und für ein Pfandsystem.

Clemens Pilz
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Rund 100.000 Plastikflaschen türmten Aktivisten am Stephansplatz auf.
Rund 100.000 Plastikflaschen türmten Aktivisten am Stephansplatz auf.
Clemens Pilz

Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben am Donnerstag eine drei Meter hohe Installation aus Plastikflaschen vor dem Stephansdom in der Wiener Innenstadt errichtet. Die NGO möchte damit auf die Folgen der wachsenden Müllberge in Österreich hinweisen und fordert die Einführung eines Pfandsystems mit verpflichtenden Mehrwegquoten.

"In den vergangenen zehn Jahren ist der Abfall aus Plastikverpackungen wie PET-Flaschen, Folien und Bechern in Österreich um rund 30 Prozent gestiegen", so Greenpeace in einer Aussendung. "Setzt sich das Wachstum der vergangenen Jahre fort, sind es laut einer Schätzung der TU Wien 2025 bereits rund 350.000 - 360.000 Tonnen Plastikverpackungsmüll."

Vorwurf gegen WKO und Handel

Greenpeace sieht Vertreter von WKO und Handel hinter dem Widerstand gegen ein Pfandsystem, das auch erklärtes Ziel des grünen Umweltministeriums ist. "Schon bis 2025 müssen 50 Prozent aller Plastikverpackungen recycelt werden, aktuell sind es nur 25 Prozent", kritisieren die Aktivisten. "Mehrwegverpackungen sind der beste Weg um Einwegplastik zu reduzieren – eine Glas-Mehrwegflasche kann beispielsweise bis zu 40 Einweg-Plastikflaschen ersetzen, eine PET-Mehrwegflasche bis zu 20 Einwegflaschen." Der wachsende Plastikmüll belaste die Umwelt; mit dramatischen Folgen für Tiere und Menschen: "Unser gefährlicher Plastikmüll landet auch in Übersee, wo er Böden, Flüsse und Meere vergiftet."

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