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Korruptions-Skandal um Atomkraftwerk Mochovce

Heute Redaktion
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Am Montag hat eine Spezialeinheit der slowakischen Polizei einen italienischen Spitzenmanager festgenommen. Es soll sich um mutmaßlichen Millionenbetrug handeln.

Die slowakische Polizei veröffentlichte am Montag ein Video, in dem die Festnahme eines italienischen Spitzenmanagers wegen mutmaßlichen Millionenbetrugs gezeigt wird. Bei dem Beschuldigten handelt es sich offenbar um den ehemaligen Chef der Slowakischen Elektrizitätswerke (SE). Die Betreibergesellschaft ist Teil des italienischen Energiekonzerns Enel.

Schaden: 25 Millionen Euro

Dem Festgenommenen und einem seiner Komplizen wird von der Finanzpolizei vorgeworfen, als führende Manager ihrem Unternehmen einen Schaden von 25 Millionen Euro verursacht zu haben. Die Finanzpolizei hat gegen beide Männer Anschuldigungen erhoben. In der Slowakei gilt dies als die Vorstufe zu einer Anklage.

Bereits 2012 und 2013 sollten die Reaktoren 3 und 4 des Atomkraftwerks Mochovce in Betrieb gehen. Allerdings verzögerte sich der Bau um viele Jahre, die Diskussion darum flaut momentan nicht ab.

Mit der Verzögerung des Baus und der Inbetriebnahme vervielfachten sich zugleich jedoch auch die Fertigstellungskosten. Seit mehreren Jahren geht die Polizei dem Verdacht der massiven Korruption in dieser Angelegenheit nach. Bisher waren aber noch keine ausreichenden Beweise gefunden worden.

AKW Mochovce:
Über den Bau den Kernkraftwerks, das nahe dem slowakischen Dorf Mochovce zwischen den Städten Nitra und Levice rund 120 Kilometer von Bratislava entfernt liegt, wurde von der damaligen tschechoslowakischen Regierung 1978 entschieden. Der Bau begann 1985.

Das Kernkraftwerk besteht aus zwei in Betrieb befindlichen Blöcken mit einer Leistung von jeweils rund 440 MW, sowie zwei in Bau befindlichen Blöcken.

Am 5. März 1993 wurde am gesamten Kernkraftwerk ein Baustopp angeordnet, der alle vier Blöcke betraf. Der Bau von Block 1 und 2 wurde am 14. Mai 1996 reaktiviert, der Bau von Block 3 und 4 am 11. Juni 2009.

Für 2019 ist die Inbetriebnahme der beiden weiteren Reaktoren geplant.

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    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk

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