Ukraine

AKW-Stadt während Anreise von Atomexperten beschossen

Die Fachleute der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind derzeit auf dem Weg zum ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja.

20 Minuten
Die Gefechte rund um das Atomkraftwerk Saporischschja geben international Grund zur Besorgnis.
Die Gefechte rund um das Atomkraftwerk Saporischschja geben international Grund zur Besorgnis.
EPN / Action Press/Sipa / picturedesk.com

Nach dem Aufbruch eines Expertenteams der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zum ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat die russische Armee nach ukrainischen Angaben die nahe gelegene Stadt Enerhodar beschossen. Die Stadt am Dnipro werde von den Russen mit Granaten angegriffen, erklärte der Chef der Militärverwaltung des Bezirks Nikopol, Ewhen Jewtuschenko, am Mittwoch.

Zuvor hatte IAEA-Chef Rafael Grossi in Kiew mitgeteilt, dass sein Team sich nun aus der ukrainischen Hauptstadt auf den Weg zum Akw Saporischschja mache.

Furcht vor Atomkatastrophe

Das mit sechs Reaktoren größte Kernkraftwerk Europas wird seit Anfang März von russischen Truppen kontrolliert. In den vergangenen Wochen war die Gegend des AKW Saporischschja wiederholt beschossen worden, wofür sich die Ukraine und Russland gegenseitig verantwortlich machten. Der Beschuss nährte die Furcht, dass es in Saporischschja zu einer ähnlichen Atomkatastrophe kommen könnte wie 1986 im ukrainischen, damals zur Sowjetunion gehörenden Tschernobyl.

IAEA-Chef Grossi hatte über Monate Zugang zu der Anlage in Saporischschja gefordert – und Anfang August vor der "sehr realen Gefahr einer nuklearen Katastrophe" gewarnt. Am Dienstag trafen die IAEA-Experten den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.

    Die russische Nationalgarde patrouilliert vor dem von Russland kontrollierten Kernkraftwerk Saporischschja in der Nähe der Stadt Enerhodar in der Ukraine.
    Die russische Nationalgarde patrouilliert vor dem von Russland kontrollierten Kernkraftwerk Saporischschja in der Nähe der Stadt Enerhodar in der Ukraine.
    EPN / Action Press/Sipa / picturedesk.com
    ;