Wirtschaft

Al Jaber hat für Kneissl 1,98 Mio. Euro überwiesen

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Heiko Mandl

Der Saudisch-österreichische Investor Mohamed Al Jaber hat am vergangenen Donnerstag für die Insolvenzquote und die Kosten des Masseverwalters bei Kneissl 1,98 Mio. Euro auf ein Treuhand-Konto seines Anwalts überwiesen. Al Jaber, Mehrheitseigentümer von Kneissl, hatte 2011 monatelang Zahlungen für das Unternehmen versprochen aber nicht geleistet, sodass das Unternehmen letztlich in die Insolvenz geschlittert war.

Die Übernahme durch die deutsche Firma Friends of Sport scheiterte knapp vor Weihnachten. Dafür habe Al Jaber mit seinem Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer einen Sanierungsplan vorgelegt und nun auch tatsächlich Geld überwiesen.

Die Verbindlichkeiten bei der Bank Austria - größter Kneissl-Gläubiger - seien laut Bank bereits kurz vor Weihnachten "von Dritten abgegolten" worden, berichtet eine Tageszeitung. Al Jabers Sprecher: "Scheich Al Jaber ist jetzt alleiniger Eigentümer von Kneissl und tut das, was er immer tun wollte: Die Marke Kneissl und die Arbeitsplätze in Kufstein langfristig sichern". Al Jaber habe (samt Bank Austria-Einigung) bisher einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in das Unternehmen gesteckt und wolle wieder investieren.

Als nächstes muss nun Kneissl-Insolvenzverwalter Stefan Geiler den Sanierungsplan prüfen. Laut ihm laufe das Konzept Al Jabers nicht auf eine Zerschlagung sondern auf eine Sanierung des Unternehmens hinaus. Er werde bis Ende nächster Woche eine Stellungnahme zum Konzept abgeben.

Innerhalb der kommenden 14 Tage könne eine Tagsatzung stattfinden. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent angeboten und Gläubigervertreter Hans Georg Kantner von Kreditschutzverband 1870 könne sich eine Zustimmung vorstellen - wenn das Geld Al Jabers tatsächlich komme.

Unter dieser Voraussetzung könnte Al Jaber im Frühling wieder über die Sportmarkte Kneissl verfügen. Derzeit sind bei Kneissl allerdings nur noch die Teilbereiche Vertrieb und Verwaltung aufrecht. Zuletzt waren noch 21 Mitarbeiter beschäftigt.

(APA/ red)