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Al-Kaida-Anschlag auf Linienflugzeug vereitelt

Heute Redaktion
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Bild: FBI

US-Antiterroreinheiten haben einen von Al-Kaida geplanter Anschlag auf ein Linienflugzeug im Jemen vereitelt, wie US-Behörden am Montag mitteilten. Menschenleben seien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen, der Plan sei aufgeflogen, bevor er US-Amerikaner oder deren Verbündete gefährden habe können.

Nach Angaben der USA ist im Nahen Osten ein Sprengsatz sichergestellt worden, der angeblich bei einem Selbstmordanschlag auf ein Passagierflugzeug benutzt werden sollte. Die Regierung in Washington gab weder bekannt, wo genau der Zugriff auf die Bombe erfolgte, noch wer sie sicherstellte, noch wann genau dies geschah.

Die US-Bundespolizei FBI sprach von einer Zusammenarbeit mit Sicherheits- und Geheimdienstpartnern in Übersee. Ansonsten blieben die offiziellen Informationen über den angeblich geplanten Anschlag sehr vage. Aus US-Kreisen erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, dass der Sprengsatz innerhalb der vergangenen zehn Tage im Jemen oder einem Nachbarland sichergestellt worden sein soll.

Es handle sich um eine Weiterentwicklung der sogenannten "Unterhosen-Bombe", die bei einem gescheiterten Anschlag 2009 eingesetzt worden war. Gebaut habe sie eine Gruppierung der Al-Kaida. In den Kreisen wurde betont, dass zu keinem Zeitpunkt ein Flugzeug in Gefahr gewesen sei. "Wir haben den Anschlag vereitelt, lange bevor er eine Gefahr für die USA darstellte", sagte ein ranghoher US-Vertreter.

Pläne der Verschwörer

Ziel soll eine Maschine auf dem Weg in die USA oder in ein anderes westliches Land gewesen sein. Präsident Barack Obama sei im April über die Pläne der Verschwörer informiert worden, sagte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates. Das FBI hat die Bombe nach eigenen Angaben in seinem Besitz. Es handle sich um einen "improvisierten Sprengkörper, der für Terrorangriffe entworfen wurde".

Nach ersten Ermittlungen weise er Ähnlichkeiten mit Sprengsätzen auf, die von der Gruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) eingesetzt worden seien. In den Kreisen hieß es, wie in früheren Fällen enthalte die Bombe keine Metallteile. Dies zeige die Entschlossenheit der Gruppe, eine Waffe zu entwickeln, die von Sicherheitskontrollen am Flughafen nicht erfasst werden könne. Unklar blieb, ob eine solche Bombe von den in den USA installierten Ganzkörper-Scannern gefunden worden wäre.

"Perverse Methoden"

Nach dem vereitelten Anschlag mit einem neu entwickelten Sprengsatz rief US-Außenministerin Hillary Clinton zur Wachsamkeit auf. "Wie das Weiße Haus schon sagte, schien die Vorrichtung keine Bedrohung für den öffentlichen Luftverkehr darzustellen", sagte Clinton am Dienstag bei einem Pressekonferenz in der indischen Hauptstadt Neu Delhi. "Aber das Komplott zeigt, dass diese Terroristen versuchen, immer perversere und schrecklichere Methoden zu entwickeln, um unschuldige Menschen zu ermorden."

Zu Weihnachten 2009 hatte ein aus Nigeria stammender Islamist auf dem Flug von den Niederlanden in die USA versucht, eine in seiner Unterwäsche versteckte Bombe zu zünden. Der Anschlag scheiterte, Passagiere überwältigten der Mann. Die USA haben der AQAP jüngst vorgeworfen, an Bomben zu arbeiten, die chirurgisch in den Körper von Selbstmordattentätern implantiert werden können.

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