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Video: Hier brennt der Tanker im Golf von Oman

Heute Redaktion
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Von zwei Tankern im Golf von Oman werden derzeit Notrufe gemeldet, einer brennt. Die US-Navy will eingreifen. Die Schiffe sollen Ziel von Angriffen gewesen sein.

Die Fünfte Flotte der USA hat nach eigenen Angaben Notrufe von zwei mutmaßlich im Golf von Oman angegriffenen Tankern erhalten. Schiffe der US-Navy seien in der Gegend und leisteten Unterstützung, erklärte die Fünfte Flotte. Im Konflikt mit dem Iran hatten die USA zuletzt ihre Militärpräsenz in der Golfregion verstärkt.

Laut Behördenangaben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten soll ein Tanker namens "Front Altair" in Flammen stehen. Die Schiffseigner, eine norwegische Reederei, sprechen von einem "Angriff". Das Schiff sei vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emiraten von einem Torpedo getroffen, berichtete die Schifffahrtszeitung "Tradewinds" unter Berufung auf Branchenkreise.

Ein Video der iranischen Nachrichtenagentur "Press TV" zeigt den brennenden norwegischen Tanker aus der Luft.

Torpedo oder Seemine?

Laut einem anderen Insider könnte der Tanker auch von einer Seemine getroffen worden sein. Die Besatzung sei von einem anderen Schiff an Bord genommen worden. Alle 23 Besatzungsmitglieder seien demnach in Sicherheit. Der Rohöltanker steht in Flammen.

Bei dem zweiten Schiff soll es sich um den unter der Flagge Panamas fahrenden Tanker "Kokuka Courageous" handeln. Das Schiff gehört einer deutschen Reederei.

Die "Kokuka Courageous" war vor drei Tagen aus dem saudi-arabischen Hafen Al Jubail ausgelaufen und war auf dem Weg nach Singapur. Auf der Schiffs-Spotting-App "Marine Traffic", die den internationalen Schiffsverkehr aufzeichnet, ist zu sehen, wie der 170-Meter-Tanker zunächst mit etwa 13 Knoten mit südöstlichem Kurs im Golf von Oman unterwegs war. Dann kam das Schiff ungefähr 30 Seemeilen südlich der iranischen Hafenstadt Bandar-e-Jask abrupt zum Stehen.

Manövrierunfähig

Ganz ähnlich sieht der von "Marine Traffic" aufgezeichnete Kurs der "Front Altair" aus, ein 250 Meter langer Rohöltanker, der unter der Flagge der Marshallinseln fährt. Auf dem Weg von den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Taiwan verlor das Schiff, ebenfalls nahe von Bandar-e-Jask, gegen 5.20 Uhr mitteleuropäischer Zeit massiv an Fahrt, drehte sich um die eigene Achse und trieb schließlich, offenbar manövrierunfähig, im Golf von Oman.



Ausdrücklich wies die von der britischen Marine betriebene und in Dubai stationierte Organisation "United Kingdom Maritime Trade Operations" auf die Spannungen zwischen dem Iran und den USA hin. Die in Bahrain stationierte 5. US-Flotte antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage dazu.

Der Golf von Oman mündet in die Straße von Hormuz. Diese Meerenge ist für die Weltwirtschaft enorm wichtig. Fast ein Drittel der weltweiten Ölexporte wird durch diese Straße verschifft.

Die USA bezeichneten den Iran kürzlich als Urheber eines Sabotageangriffs auf vier Tanker vor den Vereinigten Arabischen Emiraten. Teheran hat das zurückgewiesen.

(GP/hos)