Wirtschaft

Alarm: Elektrogeräte haben eingebautes Ablaufdatum

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Ob Waschmaschine, Handy oder Fernseher: Viele Produkte haben indirekt bereits bei ihrer Herstellung ein geplantes Ablaufdatum eingebaut. Am Montag hat sich in Graz eine Tagung mit diesem Ärgernis beschäftigt.

Die Industrie baut in Haushalts- und Elektrogeräten bewusst Schwachstellen ein, um die Lebensdauer dieser Geräte zu senken. So sollen Kunden zum Kauf neuer Ware animiert werden, sind die Teilnehmer der Tagung der ARGE Abfallvermeidung in Graz überzeugt.

Obwohl sich die Technologien eigentlich ständig weiterentwickeln, werden Elektro- und Haushaltsgeräte immer schneller kaputt: Im Jahr 1998 lag die durchschnittliche Lebensdauer einer Waschmaschine bei zwölf Jahren, heute hält sie maximal sechseinhalb Jahre, manche Billigprodukte sogar nur drei Jahre, kritisiert Sepp Eisenriegler, der ein Reparaturzentrum leitet: „Es gibt sie, diese Sollbruchstellen. Es werden auch Materialien verwendet, die darauf ausgerichtet sind, damit dieses Gerät nicht allzulange hält, weil das Interesse der Hersteller und des Elektrohandels dort liegt, dass sie weiterhin einen Profitzuwachs erwirtschaften.“

„Murks, nein danke“

Denn der Markt ist gesättigt: 90 Prozent der Haushalte haben eine Waschmaschine, die Hersteller können nur dann weiter Geld verdienen, wenn die Lebensdauer der Geräte kürzer wird. Das gilt aber nicht nur für Waschmaschinen, sondern auch für Handys, Computer oder Flachbildschirme, sagt der Deutsche Stefan Schridde, der über seine Internetplattform „Murks, nein danke“ Druck auf die Hersteller ausüben möchte.

Fix eingebaute Akkus sind nur eine Möglichkeit, Geräte zu manipulieren, sagt Schridde: „Elektrolytkondensatoren, die unterdimensioniert sind, Programme, die falsch gemacht werden, sehr häufig auch mechanische Sachen, ganz ärgerliche Sachen, wo zum Beispiel Plastik statt Metall eingebaut wird. Da werden wenige Cents eingespart, aber nicht um Kosten einzusparen, sondern um die Lebensdauer zu verkürzen“.