Wirtschaft

Alarm: Extremer Anstieg bei Langzeitarbeitslosen

Im Oktober waren 389.155 Personen (inklusive Schulungen) auf Jobsuche, das sind um 7,8 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Heute Redaktion
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Die Langzeitarbeitslosigkeit stieg um 111 Prozent, die Zahl der unselbstständig Beschäftigten ab 50 Jahre nahm um 5 Prozent auf 834.000 zu. Die Arbeitslosenquote laut nationaler Definition lag bei 8,1 Prozent (plus 0,7 Prozent).  In Wien waren um 15,2 Prozent mehr Personen auf Arbeitssuche. Im Burgenland hingegen lag das Plus nur bei 3,5 Prozent.

Die Zahl der offenen Stellen legte um 0,6 Prozent auf 25.962 zu. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Tage in Arbeitslosigkeit. Hier lag das Plus bei 9,6 Prozent, im Schnitt sind Arbeitssuchende 107 Tage ohne Job, teilte das Sozialministerium am Montag in einer Aussendung mit.

Problembranche war - wie üblich - der Bau, hier waren um 14,1 Prozent mehr Personen auf Jobsuche. Einen Kahlschlag gab es bei den Leiharbeitsfirmen mit einem Anstieg von 14,5 Prozent. Wer sehr jung oder älter ist, hat es ebenfalls besonders schwer. Bei den Lehrstellensuchenden gab es einen Zuwachs von 6,4 Prozent auf 6.098, bei den Personen über 50 Jahre lag die Zunahme der Arbeitslosigkeit bei 14,5 Prozent auf 79.762.

Leicht rückläufig blieb die Arbeitslosigkeit bei der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen mit einem Minus von 3,0 Prozent.

Im EU-Raum liegt , was die Arbeitslosenzahlen betrifft. Wir sind nicht mehr das EU-Land mit der geringsten Arbeitslosigkeit.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) führt die schlechten Zahlen in erster Linie auf die schlechte europäische Konjunktur zurück. Er forderte einmal mehr eine "kaufkraftsteigernde Steuerreform". "Die Aufnahmefähigkeit des österreichischen Arbeitsmarktes wird nicht unbegrenzt erhalten bleiben, daher sind konjunkturbelebende Maßnahmen auf europäischen wie auch österreichischer Ebene unumgänglich", so der Minister.

Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, erinnerte daran, wie wichtig die aktuelle Verschärfung des Gesetzes gegen Lohn- und Sozialdumping gewesen sei. "Damit wird es schwieriger, Menschen illegal zu beschäftigen, Arbeitskräfte aus dem Ausland zu Billigstlöhnen anzuheuern und damit die anständigen Unternehmer aus dem Wettbewerb zu verdrängen", betonte Achitz.

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