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Alarm wegen WC-Panne bei Touristen-Weltallflug

Vier Weltraumtouristen sind mit einem SpaceX-Raumschiff drei Tage lang durchs All geflogen. Dabei gab es in der Kabine ein unangenehmes Problem.

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    Das sind die vier Passagiere und Passagierinnen an Bord des Spacex-Raumschiffs.
    Das sind die vier Passagiere und Passagierinnen an Bord des Spacex-Raumschiffs.
    AFP

    Vor etwas mehr als einer Woche hat das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk, SpaceX, einen dreitägigen Touristenflug durchgeführt. An Bord befand sich der Milliardär Jared Isaacman, die 29-jährige Arzthelferin Hayley Arceneaux, der 42-jährige US-Luftwaffenveteran Chris Sembroski und die 51-jährige Geowissenschaftlerin Sian Proctor. Wie sich nun herausgestellt hat, ging bei diesem Flug nicht alles so rund ab wie geplant. Tatsächlich wurde in der Kabine des Raumflugzeugs sogar der Alarm ausgelöst, wie CNN beschreibt.

    So soll das Raumschiff die "Crew Dragon" vor einem "signifikanten" Problem gewarnt haben. Sofort habe die ganze Mannschaft versucht, herauszufinden, welche Systeme davon genau betroffen waren. Dafür habe man eng mit der Bodenstation zusammengearbeitet. Tatsächlich konnte das Problem bald erkannt werden: Es handelte sich um eine Betriebsstörung des WCs.

    Zusammenarbeit mit Bodenbesatzung

    Toiletten im Weltall müssen vor allem eines sicher stellen: dass die Exkremente mit Hilfe von Ventilatoren in die richtigen Richtung gesaugt werden, da sie sonst aufgrund der Schwerelosigkeit herumschweben würden. Genau diese Ventilatoren wiesen im Spacex-Raumschiff allerdings Betriebsstörungen auf, was den Alarm in der Kabine auslöste.

    Isaacman stellt aber klar: "In der Kabine selbst kam es zu keinen Problemen." Es sei aber wichtig gewesen, mit der Bodenbesatzung zusammenzuarbeiten. Außerdem habe sich das intensive Training der Crew als nützlich gezeigt, da es immer wieder zu Funklöchern und Kommunikationsunterbrüchen kam. "Ich schätze, dass wir während rund 10 Prozent der Umkreislaufbahn keinen Kontakt zur Bodenstation hatten", so Isaacman.

    Apollo 10 hatte ebenfalls WC-Probleme

    Isaacman hält außerdem fest, dass es trotz des WC-Problems zu keinen peinlichen Zwischenfällen gekommen sei. "Es ist uns irgendwann gelungen, das Problem anzugehen und die Toilette wieder zum Laufen zu bringen." Dabei seien alle Besatzungsmitglieder ruhig geblieben und hätten äußerst professionell reagiert. In Gefahr sei die Crew zu keiner Zeit gewesen.

    Es ist nicht das erste Mal, dass es im Weltall zu einem Toiletten-Missgeschick kommt. Bereits bei der ersten Apollo 10 Mission im Jahr 1969 kam es am sechsten Tag im Weltall zu einem Zwischenfall, bei welchem ein Stück Kot durch die Kabine geschwebt sei. Damals war allerdings noch keine auf diesem Bereich optimierte Technologie im Einsatz und die Astronauten mussten sich in einem Beutel erleichtern.