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Alice Schwarzer: Lohfink-Urteil ist ein "Skandal"

Heute Redaktion
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Bild: Montage heute.at (PPS)

Gina-Lisa Lohfink (29) wurde am Montag (22.8.) vom Gericht Berlin-Tiergarten wegen der falschen Verdächtigung für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt. Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hält das Urteil für einen "Skandal". Das Model will gegen das Urteil Berufung einlegen.

Gina-Lisa Lohfink (29) wurde am Montag (22.8.) vom Gericht Berlin-Tiergarten und zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt. Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hält das Urteil für einen "Skandal". Das Model will gegen das Urteil Berufung einlegen.

Denn nach Meinung von Schwarzer gäbe es keinen Zweifel daran, dass sexuelle Gewalt widerfahren ist. "Wir auch immer man diese auf Video dokumentierten Stunden interpretieren mag - unübersehbar ist, dass die beiden Männer extrem brutal und verächtlich mit der Frau umgegangen sind. Dass Gina-Lisa das Geschehen als Sex gegen ihren Willen empfindet, ist verständlich", sagt die Frauenrechtlerin.

Zudem meint im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Frau dafür zu 20.000 Euro wegen Falschbeschuldigung zu verurteilen, ist ein Skandal." Außerdem sei nun zu befürchten, dass noch weniger Frauen, als bisher schon, künftig eine Vergewaltigung anzeigen werden: "Nur jede zwölfte Vergewaltigung wird in Deutschland angezeigt, nur jede hundertste führt zu einer Verurteilung. Es ist zu befürchten, dass es nach dem Berliner Urteil noch weniger sein werden", sagt Schwarzer.

Lohfink kritisiert Staatsanwältin

Indessen hat sich die Verurteilte, die gegen das Urteil berufen will, gemeinsam mit ihrem Anwalt Burkard Benecken dem "Sat.1 Frühstücksfernsehen" gestellt. Dort haben die beiden schwere Vorwürfe gegen das Amtsgericht Berlin-Tiergarten erhoben.

Burkard meinte etwa: "Wir gehen auf jeden Fall in Berufung, denn dieses Urteil hat auf keinen Fall Hand und Fuß. Es gibt zahlreiche Argumente, die wir vorlegen werden und ich bin auch guter Dinge, dass da etwas anderes dabei rauskommt, wenn man da mal neutral draufschaut." Denn der Anwalt des TV-Sternchen behauptet, dies sei von Richterin Antje Ebner nicht geschehen. "Die Richterin war völlig einseitig festgelegt."

Lohfink verurteilt vor allem die Staatsanwältin und sagt: "Ich finde es ganz schlimm, wie diese Frau über mich redet. Sie kennt mich überhaupt nicht, sie hat mich viermal vor Gericht gesehen und redet so böse über mich."