Science
Alien-Kontakt? Mysteriöse Signale irritieren Forscher
Australische Astronomen beobachteten ein Radiosignal aus dem Zentrum der Milchstraße, das es in dieser Form noch nie gab.
Ziteng Wang hat Radiowellen entdeckt, die von der Milchstraße stammen sollen. Da diese laut der University of Syndey kein bekanntes Muster aufweisen, könnte der Student eine neue Klasse von stellaren Objekten gefunden haben. Er nutzte dafür den "Australian Square Kilometre Array Pathfinder", ein Teleskop der australischen Behörde "Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation".
"Die seltsamste Eigenschaft dieses neuen Signals ist, dass es eine sehr starke Polarisation aufweist", sagt Wang. "Das bedeutet, dass sein Licht nur in eine Richtung schwingt, aber diese Richtung dreht sich mit der Zeit." Die Helligkeit des Objekts schwanke zudem um den Faktor 100, und das Signal schalte sich scheinbar zufällig ein und aus. "So etwas haben wir noch nie gesehen", sagt der Doktorand der Universität Sydney.
Astronomen sind verblüfft
Dass sich die Helligkeit eines Objekts verändert, ist nicht außergewöhnlich. Viele Sterne strahlen variables Licht über das gesamte elektromagnetische Spektrum ab. Der Faktor 100 lässt aber aufhorchen. "Wir dachten zuerst, es sei ein Pulsar. Oder ein Stern, der riesige Sonneneruptionen aussendet", sagt Wang. Ein Pulsar ist ein schnell rotierender Neutronenstern, dessen Strahlung die Erde treffen kann. "Aber die Signale, die wir von der Quelle erhalten, passen nicht zu dem, was wir von solchen Himmelskörpern erwarten", erklärt Wang.
Auch Wissenschaftler in Südafrika beschäftigen sich nun mit dem Phänomen. Sie beobachten die Lichtquelle am Nordkap mit dem Meerkat-Teleskop und sind verblüfft. "Das Objekt war zunächst unsichtbar, dann wurde es hell, verblasste und tauchte wieder auf", sagte David Kaplan von der "University of Wisconsin–Milwaukee", der als Mitaufseher Wangs Doktorarbeit beaufsichtigt, gegenüber dem Portal "Interesting Engineering".
Dass die Erde Signale aus dem All empfängt, ist keine Seltenheit. Beim Radioteleskop Chime in Kanada kommt seit 2018 genau alle 16 Tage eine Frequenz aus dem tiefsten Weltall an, wie du hier lesen kannst.