Die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia darf vorerst weitermachen: Der Verwaltungsrat stimmte am Freitag erwartungsgemäß einem Rettungspaket zu. Wie die Italiener mitteilten, sollen über eine Kapitalerhöhung 300 Millionen frisches Geld eingenommen werden. Zudem gibt es eine neue Kreditlinie über 200 Millionen Euro. An den Rettungsmaßnahmen beteiligen sich neben der italienischen Post auch die Anteilseigner Air France KLM und Intesa Sanpaolo.
Alitalia braucht dringend frisches Geld, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Laut der italienischen Zivilluftfahrtbehörde Enac läuft die Gesellschaft Gefahr, den Betrieb ihrer 140 Maschinen binnen Tagen einstellen zu müssen. Die Alitalia-Führung hat allerdings zurückgewiesen, dass ihr das Kerosin für die Maschinen bereits an diesem Samstag ausgehen könnte.
Im ersten Alitalia-Geschäftshalbjahr 2013 war der Nettoverlust der trudelnden Airline auf 294 Millionen Euro hochgeschnellt. Jetzt ist zur Rettung auch eine Staatsbeteiligung im Gespräch, zumal es um rund 14.000 Arbeitsplätze bei Alitalia geht.
Air France-KLM spielt mit
Der Verwaltungsrat von Alitalia hatte die Kapitalerhöhung zur Rettung der angeschlagenen Fluggesellschaft genehmigt. Alle Anteilseigner hätten dem Schritt zugestimmt, sagte das Mitglied des Gremiums, Maurizio Traglio, im Anschluss an die Sitzung. Weitere Details nannte er nicht. Eine Schlüsselrolle kam Air France-KLM zu. Die Airline hält 25 Prozent an Alitalia und hatte erklärt, nur unter strengen Auflagen zu einer Geldspritze bereit zu sein.
Alitalia ächzt unter einem Schuldenberg von insgesamt einer Milliarde Euro und fliegt seit ihrer vorherigen Rettung durch private Investoren vor fünf Jahren täglich fast 700.000 Euro Verlust ein. Sie braucht dringend eine halbe Milliarde Euro, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
APA/red.