Oberösterreich

Alko-Radler flieht und schrottet gestohlenes Auto

Betrunken radelte ein 55-Jähriger mit dem E-Bike durch das Mühlviertel, baute dann mit einem Auto einen Unfall und flüchtete auch noch.

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Der Alko-Radler stahl ein Auto und verursachte damit einen Unfall.
Der Alko-Radler stahl ein Auto und verursachte damit einen Unfall.
FF Rohrbach

Aufgeflogen war die mehr als 70 Kilometer lange Wahnsinnsfahrt nach einem Autounfall auf der B38 kurz vor Haslach (Bez. Rohrbach). Wie die Polizei nun in einer Aussendung berichtet, hatte sich der Crash bereits in der Nacht zum 4. August ereignet. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatte sich der Unfall-Lenker längst aus dem Staub gemacht.

Mit ca. 70 Einsatzkräften von mehreren Feuerwehren wurde nach dem abgängigen Lenker gesucht und dabei in tief finsterer Nacht das Waldgebiet durchkämmt und Straßenzüge kontrolliert. Nach ca. einer Stunde war das angrenzende Waldstück durchsucht. Vom Lenker fehlte jede Spur.

Wenig später konnten die Beamten den Besitzer an seiner Wohnandresse antreffen. Hierbei handelte es sich aber nicht um den gesuchten Unfall-Lenker, denn der, ein 55-jähriger aus Oberneukirchen (Bez. Urfahr-Umgebung), meldete sich beim Posten in Helfenberg und gab zu, der gesuchte Lenker zu sein.

Wie sich in weiteren Befragungen herausstellte, hatte der Mühlviertler zu diesem Zeitpunkt eine wahre Wahnsinnsfahrt hinter sich.

Alko-Radler kam zu Sturz

Denn begonnen hat seine feuchtfröhliche Tour schon im Laufe des 3. August mit einer Fahrt nach Klaffer am Hochficht. Der 55-Jährige radelte auf seinem E-Bike nach Ulrichsberg weiter und konsumierte auf dieser Tour laut eigener Aussage einiges an Alkohol.

Von dort ging es dann weiter nach Haslach, wo der Alko-Radler laut Polizei in einem Geschäft noch ein paar Flaschen Bier trank. 

Zu diesem Zeitpunkt dürfte er schon stark betrunken gewesen sein. Denn als ihm gegen 21.30 Uhr auf dem Weg nach Bad Leonfelden eine Polizeistreife entgegenkam, dürfte er aus Schreck zu Sturz gekommen sein.

Kurz-Aufenthalt im Spital

Er versuchte zu flüchten, die Beamten konnten ihn aber „überreden“, sich doch mit der Rettung ins Spital nach Rohrbach fahren zu lassen. Dort angekommen, stieg er aus dem Rettungswagen und rannte davon.

Auf seiner "Flucht" schnappte sich der Verletzte aus einem unversperrten Schuppen ein Fahrrad und versuchte damit seine Fahrt fortzusetzen. 

Doch schon ein paar Meter weiter war das gestohlene Rad schon wieder uninteressant. Wie die Polizei berichtet, entdeckte er in einer leicht offen stehenden Garage in Scheiblberg ein Auto, in dem der Schlüssel lag. Er brach das Tor auf, setzte sich in das Auto und fuhr davon.

Dass er gar keinen Führerschein mehr hatte (den hatte er bereits nach einer Alkofahrt abgeben müssen) dürfte den Mann in dem Moment allerdings nicht gestört haben. 

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    Der Alko-Radler stahl ein Auto und verursachte damit einen Unfall.
    Der Alko-Radler stahl ein Auto und verursachte damit einen Unfall.
    FF Rohrbach

    Doch auch diese Ausfahrt dauerte nicht lange. Denn dann baute er den bereits erwähnten Unfall. In einer Kurve kam er von der Straße ab und krachte gegen eine Leitplanke, worauf sich das Auto mehrmals überschlug. Verletzt schaffte er es zu Fuß nach Hause. Den Wagen ließ er als Totalschaden zurück.

    Am folgenden Morgen gegen 8 Uhr, also einige Stunden nach dem Unfall, ergab ein Alkotest noch 0,6 Promille. Auf den Mühlviertler Feuerwehrmann kommen jetzt einige Anzeigen zu. Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf rund 20.000 Euro. 

    Laut Staatsanwaltschaft drohen dem Beschuldigten bis zu drei Jahre Haft, wobei der Einbruch wohl am schwersten wiegt, weil bei den Unfällen keine anderen Personen zu Schaden kamen.