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Alko-Test: Hier pustet Stadträtin ins Röhrchen

Heute Redaktion
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Achtung, Alkohol-Kontrolle: Die SJ ließ Politiker vorm Linzer Gemeinderat ins Röhrchen pusten. Wer zu "blau" war, durfte nicht ins Rathaus.

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Das wollte die Sozialistische Jugend von den Politikern wissen, die Donnerstagnachmittag am Weg zur Gemeinderatssitzung im Linzer Rathaus waren. Und machte am Eingang einen Alko-Test.

Ein gutes Dutzend der (übrigens 37) Gemeinderäte machte mit. Darunter auch Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne; siehe Video oben). Erst ließ sie sich das Test-Gerät genau erklären. Dann pustete sie ins Röhrchen. Das Ergebnis war eindeutig: negativ, 0,0 Promille. Und damit ist es jetzt amtlich: Die Grünen-Chefin ist keine Blaue.

Und auch alle anderen Gemeinderäte waren nüchtern. Zumindest die getesteten. Sonst hätten sie die SJ-Jungpolitiker auch nicht in die Gemeinderatssitzung gelassen.



Hintergrund: Alk-Verbot im Hessenpark


Die witzige Aktion hat übrigens auch einen Hintergrund: Im Gemeinderat wird heute das Alkohol-Verbot im Hessenpark beschlossen (mehr dazu unten). Um so den Alkohol- und Drogen-Exzessen Herr zu werden.

Die SJ findet, dass dieses Alk-Verbot nicht die richtige Lösung ist, sondern nur "zu einer Verlagerung des Problems an andere Orte führt. Um darzulegen, wie es sich anfühlt, einfach ohne Grund Alkoholkontrollen ausgesetzt zu sein, machten wir deshalb den Alko-Schnelltest unter den Politikern."

Was die SJ will: "Wir brauchen eine ganzheitliche Lösung, die unter anderem Streetworker miteinschließt", so der Linzer SJ-Vorsitzende Martin Forstner.

Alkoholverbot am Hessenplatz fix

Mit den Stimmen der SPÖ, FPÖ, ÖVP und Teilen der Neos wurde das Alkoholverbot am Hessenplatz am Donnerstag im Gemeinderat beschlossen. "Der Konsum von alkoholischen Getränken sowie der Aufenthalt von offenkundig alkoholisierten Personen sind ab Freitag, 25. Mai 2018, untersagt", so die Stadt in einer Aussendung.

Kontrolliert wird durch den Ordnungsdienst. "In enger Abstimmung mit der Polizei", so Stadtrat Detlef Wimmer (FPÖ). In erster Linie soll in den nächsten Tagen nicht gleich gestraft (übrigens bis zu 218 Euro), sondern auf das neue Verbot hingewiesen werden. Allerdings: "Wer unbelehrbar ist, wird angezeigt und bestraft", stellt Wimmer klar.

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ): "Mit dem heute im Gemeinderat beschlossenen Alkoholverbot sowie der von der Polizei eingerichteten Schutzzone (dadurch hat die Polizei mehr Handhabe; Anm.) erhoffe ich mir, dass sich die Problemlagen im Park auflösen. Die Auswirkungen werden wir gemeinsam mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie der Polizei beobachten."

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