Österreich

Alkohol, Nikotin - Kündigung

Heute Redaktion
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Bei einem Drittel der Arbeitsunfälle und bei jeder sechsten Kündigung sind Suchtmittel im Spiel. Experten zufolge konsumiert ein großer Teil der Mitarbeiter in Niederösterreichs Unternehmen Alkohol, Medikamente und andere Substanzen missbräuchlich bzw. abhängig, mit drastischen Folgen für Betroffene und Betriebe.

Das Problem Sucht am Arbeitsplatz anzusprechen, ist mit vielen Tabus belastet und daher für Mitarbeiter wie für Unternehmer ein sehr schwieriges Thema, weiß Landesrätin Karin Scheele. Dabei ist der Handlungsbedarf evident: Geschätzte 164.000 Niederösterreicher sind von Nikotin abhängig, 64.500 von Alkohol, 21.000 von Medikamenten und 3.000 bis 5.000 von illegalen Drogen. Auch so genannte substanzungebundene Süchte wie Internet-, Spiel- oder Magersucht seien auf dem Vormarsch.

Mit fatalen Folgen für das Berufsleben: Suchtkranke weisen 16 Mal höhere Fehlzeiten auf und sind vier Mal so häufig in Arbeitsunfälle verwickelt. Oft ist dann die Kündigung der letzte Ausweg.

Seit März berät das SuchTeam betroffene Unternehmen und Mitarbeiter kostenlos. Wie groß der Bedarf ist, zeigten die ersten drei Auftaktveranstaltungen: 60 Firmenvertreter und Interessierte informierten sich über das Angebot.