Schon seit Jahren sorgt der Franz-Jonas-Platz in Floridsdorf für Diskussionen: Der Bahnhofsvorplatz ist ein berüchtigter Brennpunkt, geprägt von offenem Drogenkonsum und Alkoholmissbrauch. Für viele Anrainer ist die Situation längst untragbar geworden. Das von der SPÖ angekündigte Alkoholverbot ab Februar soll jetzt die Lage entspannen – doch die Opposition sieht darin nicht mehr als einen verspäteten Tropfen auf den heißen Stein.
Für FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp ist das Alkoholverbot ein überfälliger Schritt: Es habe Jahre gedauert, aber die SPÖ ist nun endlich einer langjährigen FPÖ-Forderung gefolgt. "Das zeigt: Ohne den Druck der FPÖ passiert in Wien gar nichts", so Nepp.
Nepp fordert jedoch deutlich mehr als punktuelle Maßnahmen: "Alkoholverbote an Kriminalitätsbrennpunkten sind ein wichtiger erster Schritt, aber sie alleine lösen die tiefgreifenden Sicherheitsprobleme in dieser Stadt nicht. Wien braucht endlich ein umfassendes Sicherheitskonzept mit verstärkter Polizeipräsenz, einer konsequenten Strafverfolgung und einem harten Vorgehen gegen ausländische Bandenkriminalität."
Besonders ärgert Nepp, dass andere Hotspots wie der Keplerplatz in Favoriten unberücksichtigt bleiben: "Die FPÖ wird weiter Druck machen, damit solche Maßnahmen nicht nur punktuell, sondern in ganz Wien umgesetzt werden."
Auch die Wiener Volkspartei kritisiert die Stadtregierung scharf. Landesparteiobmann Karl Mahrer und Floridsdorfs Bezirksparteiobmann Leonhard Wassiq begrüßen zwar das Alkoholverbot, werfen der SPÖ jedoch jahrelanges Zögern vor."Die Wiener Volkspartei hat diese Maßnahme bereits vor sieben Jahren gefordert. Auch dieses Beispiel zeigt: Die SPÖ reagiert erst, wenn der Druck immer größer wird und ein Wahltermin bevorsteht. Nur die Volkspartei ist ein Garant für Sicherheit der Wienerinnen und Wiener", so Mahrer.
Für Wassiq steht fest: "Die Zustände am Franz-Jonas-Platz haben die Lebensqualität der Floridsdorfer massiv beeinträchtigt. Es ist gut, dass die SPÖ-geführte Stadtregierung endlich handelt, aber ein Alkoholverbot allein wird nicht reichen. Wir fordern eine umfassende Sicherheitsoffensive!"
Beide Oppositionsparteien sind sich einig: Ein Alkoholverbot allein reicht nicht aus. Mahrer fordert eine "echte Sicherheitsoffensive", die nachhaltige Lösungen bietet: "Wir brauchen mehr Polizeipräsenz und Maßnahmen, die die Ursachen bekämpfen – nicht nur kurzfristige Schlagzeilen vor Wahlen."
Die FPÖ wiederum sieht sich selbst als einzige Partei, die entschlossen gegen Kriminalität vorgeht. Nepp bringt dabei Bundesparteiobmann Herbert Kickl ins Spiel: "Mit Herbert Kickl als Bundeskanzler würde Wien massiv profitieren - durch eine Null-Toleranz-Politik gegen Kriminalität und konsequente Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung"
Mit dem Alkoholverbot rückt der Franz-Jonas-Platz erneut ins Zentrum der Wiener Sicherheitspolitik – und des Wahlkampfs. Für die Opposition ist klar: Die SPÖ handelt zu spät und zu zögerlich. Doch ob FPÖ und ÖVP mit ihren Forderungen mehr Anklang finden, bleibt abzuwarten.