Österreich

Alkolenker ging auf Polizei los: Bedingte Haftstrafe

Heute Redaktion
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Mit 1,72 Promille im Blut hatte ein 54-Jähriger in Wien die Polizei auf der A22 überholt - bei der Verfolgungsjagd gefährdete der Alkolenker zahlreiche Menschenleben. Jetzt musste er vor Gericht die Zeche zahlen.

Ein damals 53-Jähriger hatte im Oktober 2018 offenbar einen rabenschwarzen Tag, setzte sich betrunken hinters Steuer und glühte auf der A22 bei Wien an einem zivilen Polizeiauto vorbei. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf, trotz Tempo 120 (erlaubt sind 80 km/h) vergrößerte sich der Abstand zum Wagen des 53-Jährigen.

Eine halsbrecherische Amokfahrt des 53-Jährigen folgte, er beschleunigte laut Anklage bis zu Tempo 190, wechselte Spuren ohne zu blinken, überholte rechts, teilweise überholte er auch am Pannenstreifen. Andere Fahrzeuglenker mussten abrupt abbremsen, der Gasfuß gefährdete laut Anklage über zehn Menschen.

La-la-Lallende Erklärung

Schließlich wurde der Opel-Lenker gestoppt, den Beamten schlug sofort eine Alkoholfahne entgegen, lallend versuchte sich der Lenker zu erklären. Im Zuge der Amtshandlung wurde der Verkehrssünder aggressiv, ballte die Fäuste, drohte den Polizisten, packte einen Inspektor an der Jacke und wurde schließlich zu Boden gerungen.

Jetzt musste der 54-Jährige wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt in Korneuburg auf die Anklagebank. Seine Verteidigerin Daniela Schiesl-Müller verwies auf die Vorzüge des Angeklagten. Das Urteil: ein Jahr bedingte Haft und 1.440 Euro unbedingte Geldstrafe (nicht rechtskräftig). Der Angeklagte nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Anwältin Schiesl-Müller war mit dem Urteil sehr zufrieden - denn der Strafrahmen war bis zu zehn Jahre Haft. (Lie)