Österreich

"Allah hasst Juden" – Moscheeprediger in Wien überführt

Ein Prediger soll in einer bekannten Salafisten-Moschee vor Hunderten Hasstiraden gegen Juden getätigt haben. Am Donnerstag bekam er sein Urteil.

Christian Tomsits
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Der religiöse Prediger akzeptierte sein weltliches Urteil.
Der religiöse Prediger akzeptierte sein weltliches Urteil.
Helmut Graf

Unter der Woche Taxifahrer – am Wochenende Hassprediger: Hinter der bürgerlichen Fassade von El-Sayed F. schlummerte laut Gutachten ein besonders radikales salafistisches Weltbild. Dieses zeigte sich am 1. Juni 2018 in aller Deutlichkeit, als F. in der "Dar-as-Salam"-Moschee in Wien-Josefstadt als Prediger vor zweihundert Leuten hetzte.

"Allah hasst die Juden"

"Allah mag die Juden nicht – er hasst solche Leute!" trug er leidenschaftlich vor. Ein Audio-Mitschnitt aus dem prall gefüllten Gebetsraum der Salafistenbrutstätte (Terrorist Mohamed M. predigte einst ebenfalls an Ort und Stelle) belegt Aussagen wie diese: "Allah hasst die Juden am meisten. Sie sind die stärksten und schlimmsten Kuffār (Anm.: Ungläubige/Menschen, die sich von Gott abgewandt haben und den Propheten Mohammed leugnen)." 

Richterin blieb unbeeindruckt

Die Richterin am Wiener Straflandesgericht konfrontierte den Angeklagten mit seinen Tiraden. Der österreichische Staatsbürger war sich keiner Schuld bewusst und monierte, seine Botschaften wären aus dem Zusammenhang gerissen. In der berüchtigten Moschee hätte er zudem nie eine offizielle Funktion innegehabt und nur hin und wieder ein paar Jugendliche unterrichtet und dort gebetet. "Jeder bekommt seine gerechte Strafe, wenn er von Gottes vorgegebenem Pfad abweicht – egal ob Jude, Moslem oder Christ", predigte er gleich weiter, räumte dann aber ein: „Wissen Sie, mir steht es nicht zu, über andere zu urteilen…“ – „Mir schon!“, konterte die Richterin: Sechs Monate bedingte Haft und ein verpflichtendes Deradikalisierungs-Programm. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

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