Wien

Alle koscheren Lokale und Synagogen schließen

Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) schließt nach dem Terroranschlag in Wien in ganz Österreich alle Synagogen und sämtliche andere Einrichtungen.

Rene Findenig
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Spurensicherer am Wiener Schwedenplatz nach dem Terroranschlag in Wien.
Spurensicherer am Wiener Schwedenplatz nach dem Terroranschlag in Wien.
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Sämtliche Synagogen der Israelitischen Kultusgemeinde wurden am Dienstag geschlossen, ebenso wie koschere Restaurants, Supermärkte und Schulen, gibt IKG-Krisenstab-Sprecher Erich Nuler bekannt. Landesweit werden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt und die Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde aufgefordert, daheim zu bleiben. Ob der Terroranschlag in Wien der Synagoge in der Seitenstettengasse gegolten habe, könne man bisher nicht bestätigen.

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    Vier Tote und viele teils schwer Verletzte – das ist die traurige Bilanz eines Terroranschlags in der Wiener Innenstadt.
    Vier Tote und viele teils schwer Verletzte – das ist die traurige Bilanz eines Terroranschlags in der Wiener Innenstadt.
    Reuters

    Zwei der Todesopfer seien allerdings in unmittelbarer Umgebung der Synagoge erschossen worden. In der Wiener Innenstadt hat es am Montag kurz nach 20 Uhr eine Schießerei gegeben. Beim Attentäter handelt es sich um einen Mann mit islamistischem Hintergrund. 17 Menschen sind teils schwer verletzt, vier Menschen tot. Auch ein Polizist wurde schwer verletzt. Drei Passanten und eine Kellnerin wurden getötet.

    Die Polizei erschoss einen Attentäter und spricht von sechs verschiedenen Tatorten. Die Wiener Innenstadt ist großräumig abgesperrt. Mindestens ein weiterer Täter soll flüchtig sein, maximal wird mit vier Tätern gerechnet. Sie sollen schwer bewaffnet sein. Das Innenministerium spricht von einem Terroranschlag. Die Bevölkerung solle nicht herausgehen und öffentliche Orte meiden. Kinder sind für den Dienstag von der Schulpflicht befreit.

    "Wenn nicht unbedingt notwendig, zuhause bleiben. Wer wirklich in die Wiener Innenstadt muss, wird von der Polizei vor Ort instruiert werden", sagt Innenminister Nehammer. Die Polizei würde alles daran setzen, neben der Tatortsicherung ein Durchkommen zu ermöglichen. "Wer einen von uns angreift, greift uns alle an", sagte Nehammer. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verurteilte den Angriff als "widerwärtigen Terroranschlag".