Oberösterreich

Todesdrama: Warum startete Fluglehrer trotz Unwetter?

Nach dem tödlichen Paragleit-Unfall in Ebensee rätseln alle: Warum startete der erfahrene Flugprofi Hartmut G. bei diesem Wetter.

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Der erfahrene Paragleiter Hartmut G. verunglückte tödlich.
Der erfahrene Paragleiter Hartmut G. verunglückte tödlich.
Matthias Lauber / Flugschule Salzkammergut

Große Betroffenheit herrscht derzeit bei allen Mitgliedern der Flugschule Salzkammergut in Gmunden. Wie berichtet, war der erfahrene Paragleiter Hartmut G. (60) nach seinem Start am Hochlecken im Bereich des westlichen Höllengebirges (Bez. Gmunden) in ein Unwetter geraten, abgestürzt und dabei tödlich verunglückt.

Der Absturz ereignete sich gegen 20 Uhr über der Ortschaft Langwies in Ebensee (Bez. Gmunden). Mehrere Augenzeugen konnten beobachten, wie sich der 60-Jährige mit seinem Schirm rasant um die eigene Achse drehte und dabei schnell an Höhe verlor. 

3.500 Flüge

Passanten eilten sofort zu Absturzstelle. Der Fluglehrer, mit mehr als 3.500 Flügen mit Drachen und Paragleitern sehr erfahren, lag reglos in einem Bachbett. Der Schirm hing in einem Baum. Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen konnte der 60-jährige OÖ. Landesmeister und österreichische Staatsmeister im Drachenfliegen nicht mehr gerettet werden.

Indes stellen sich nun viele die Frage, warum er trotz dem angekündigten Gewitter noch gestartet ist. "Meine Freundin hat ihn zuvor am Berg noch getroffen. Er meinte eigentlich, er würde oben auf der Hütte übernachten, wenn das Wetter nicht passt", ist sein langjähriger Partner und jetziger Geschäftsführer Andreas Viehböck (34) ratlos.

32 Jahre Flugschule geleitet

32 Jahre lang führte Hartmut G. erfolgreich seine Flugschule, ehe er sie im heurigen Frühjahr an seinen Nachfolger Viehböck übergab. "Er wollte noch zwei Jahre bis zu seiner Pension als Fluglehrer weiter arbeiten. Er war überall sehr beliebt und gerade im Drachenfliegen und Paragleiten ein wahres Aushängeschild", so der neue Geschäftsführer zu "Heute".

Seit Bekanntwerden des tragischen Unfalls steht das Handy des Flugschulleiters kaum noch still. Viehböck: "Ständig ruft jemand bei uns an und erkundigt sich zu dem tragischen Unfall. Wir können selbst noch nicht fassen, was passiert ist."

Trotz des Vorfalls wird der Flugschulbetrieb weiter aufrecht gehalten. "Es gibt jetzt noch einige Dinge zu klären. Aber die Flugschule bleibt normal geöffnet. Wir werden aber natürlich die Familie unterstützen, wo es nur geht", so Viehböck.

Der Gmundner Flugprofi hinterlässt drei erwachsene Kinder. 

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