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Alles aus: Kindergärten "Alt-Wien" sind insolvent

Heute Redaktion
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Seit Wochen ging das Hickhack zwischen Kindergartenbetreiber, Stadt Wien und den nicht zuletzt den betroffenen Eltern und Kinder hin und her. Seit Dienstag ist es fix: Der Verein Alt-Wien MUKU, der die 32 betroffenen Kindergärten betreut, ist insolvent. Am Mittwoch (31. 8.) wird das Insolvenzverfahren eingeleitet.

Seit Wochen ging das Hickhack zwischen Kindergartenbetreiber, Stadt Wien und den nicht zuletzt den betroffenen Eltern und Kindern hin und her. Seit Dienstag ist es fix: Der Verein Alt-Wien MUKU, der die 33 betroffenen Kindergärten betreut, ist insolvent. Am Mittwoch (31. 8.) wird das Insolvenzverfahren eingeleitet. 
Alle betroffenen Kindergärten sollen im September noch offen bleiben, um den Eltern länger die Möglichkeit zu geben, einen neuen Platz zu finden. Mit heutigem Stand sind noch 773 Kinder in "Alt-Wien"-Kindergärten gemeldet: "Viele davon haben allerdings schon einen vorreservierten Platz in einem anderen Privatkindergarten oder stehen bei uns auf der Warteliste", beruhigt MA 10-Leiterin Daniela Cochlar. Der Rest der insgesamt 2.276 betroffenen Mädchen und Buben ist bereits in einer anderen Einrichtung untergekommen.

Wer seinen Sprössling erst mit Anfang Oktober oder November in einem städtischen Kindergarten unterbringen möchte, erhält – je nach Vorhandensein – einen Platz, versichert Cochlar. Allerdings: "Wer einen Platz will, sollte sich jetzt schon melden und fix zusagen. Wir können nicht ewig einen Platz reservieren", meint die MA 10-Chefin. Betroffen von der Insolvenz sind außerdem 297 Mitarbeiter, am 1. September findet daher eine Betriebsversammlung statt.

Ziel des Vereines ist laut Homepage eine geschlossene Übernahme durch einen anderen privaten Träger. Zahlreiche Interessenten haben sich laut Cochlar bereits bei der Stadt gemeldet, darunter auch ein großer Träger, der 19 Standorte in Wien betreibt und bereit ist, alle "Alt-Wien"-Kindergärten zu übernehmen und im Sinne von Ex-Vorstand Richard Wenzel weiter zu betreiben. 

Sobald ein Masseverwalter feststeht, müssen sich alle Interessenten bei diesem melden. Er entscheidet dann, wie es mit den Kindergärten weitergehen wird (Verkauf, Übernahme, Standort-Schließungen, Betreiber-Wechsel usw.). Kommt ein neuer Träger zum Zug, kann dieser bei der Stadt ein Förderansuchen stellen: "Wenn dieser alle notwendigen Unterlagen eingereicht hat, werden wir das Ansuchen ganz schnell bearbeiten", verspricht MA 10-Leiterin Cochlar.

Die betroffenen Eltern und Kinder demonstrierten mehrmals, um "ihre" Kindergärten offen zu halten. Genützt hat es nichts: "Alt-Wien" konnte zwei der drei Forderungen der Stadt – die Jahresabrechnung für 2015 und eine Bankgarantie für die Rückzahlung der angeblich 6,65 Millionen Euro zweckwidrig verwendeten Förderungen – nicht erfüllen. Die Stadt stellt daher mit 1. September die Förderung für den Verein ein.