Wien

"Alles sch***" – Darmkrebsvorsorge bald "für zuhause"

Das Testsystem soll ähnlich wie "Alles Gurgelt" sein. Eine zuhause genommene Probe wird ins Labor geschickt. Bei Verdacht wird sofort untersucht!

Wien Heute
Ähnlich dem Konzept "Alles gurgelt" sollen künftig auch Stuhlproben eingeschickt werden können.
Ähnlich dem Konzept "Alles gurgelt" sollen künftig auch Stuhlproben eingeschickt werden können.
Getty Images/iStockphoto

"In Wien bereiten wir uns auf etwas Großes vor", verkündigte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf Twitter. Worum geht es? Künftig soll ein flächendeckendes Darmkrebsscreening von daheim aus möglich sein.

Darmspiegelung innerhalb weniger Tage

Vorbild ist das allseits bekannte Konzept der Coronatests, "Alles gurgelt!". Stuhlproben von Personen zwischen 45 und 75 Jahren sollen zuhause genommen, dann in ein Labor eingeschickt werden. Untersucht wird auf sogenanntes okkultes Blut, das auf Polypen hinweist, also eine Vorstufe zu Darmkrebs. Ist der Befund positiv, soll eine rasche Darmspiegelung ermöglicht werden. So soll die Abklärung innerhalb weniger Tage anstatt wie so oft erst nach Monaten erfolgen, berichtet die "Presse". 

"Einfache Handhabung wichtig"

Noch ist dies allerdings nicht möglich: Aktuell wurde die öffentliche Ankündigung der europaweiten Ausschreibung veröffentlicht. Ende des Monat beginnt die Ausschreibung, die bis zum Frühling beendet sein soll. Ausgeschrieben werden sowohl das System zum Screening von Zuhause als auch die "Koloskopie-Fast-Lane". Wichtig sei dabei die einfache Handhabung, wird betont.

2019 erkrankten in Österreich 4.444 Personen an Darmkrebs, davon 2.534 Männer und 1.910 Frauen. Bei Wienern belief sich die Zahl auf 678, davon 351 Männer und 327 Frauen. Darmkrebs ist bei Männern wie Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. Durch ein Darmkrebs-Screening könnten bösartige Neubildungen jedoch frühzeitig erkannt werden. In Wien erkranken jährlich rund 700 Personen an der heimtückischen Krankheit. 

Polypen selten bemerkt

Darmkrebs ist eine der wenigen Krebsarten, die sich "ankündigt", betont man im Büro des Stadtrates. Zunächst bilden sich Polypen im Darm, diese können innerhalb von zehn Jahren entarten und zu Krebs werden. Der Nachteil dieser Polypen ist, dass sie kaum Symptome verursachen und daher auch nicht bemerkt werden.

Die meisten EU-Länder haben organisierte Darmkrebs-Screening-Programme. Ziel ist es, bis 2025 rund 90 Prozent der Bürger, die für Darmkrebs-Screenings infrage kommen, ein solches auch anzubieten. Bei unauffälligem Befund soll die Screening-Koloskopie alle zehn Jahre und der Stuhltest alle zwei Jahre wiederholt werden. 

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