Die Teuerungsrate in Österreich geht kaum noch zurück. Nach 5,4 Prozent im Oktober ist sie im November nur marginal auf 5,3 Prozent gefallen. Der bisherige Trend sinkender Inflationsraten schwächt sich laut Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas damit deutlich ab. Grund sind vor allem höhere Wohnkosten und ein überdurchschnittliches Preisplus bei Gastronomie und Hotellerie.
Konkret sind zuletzt die Preise in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" um durchschnittlich 10,7 Prozent gestiegen. Die Branche war damit laut Statistik Austria "erneut der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich".
Die Kosten im Segment "Wohnung, Wasser, Energie" legten um 5,5 Prozent zu – wobei vor allem die Entwicklung bei Strom (–9,8 Prozent) und Heizöl (–19,3 Prozent) dämpfend wirkten. Parallel dazu sind jedoch die Mietkosten über alle Kategorien hinweg um 9,6 Prozent gestiegen, Gas wurde sogar um 25 Prozent teurer.
Die Teuerung im Bereich "Freizeit und Kultur" betrug durchschnittlich 8,3 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren vor allem Pauschalreisen, die sich um 17 Prozent verteuerten.
"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" schlugen zuletzt unterm Strich mit +7,3 Prozent zu Buche. Vor allem die weitere Verteuerung bei Lebensmitteln macht sich hier bemerkbar. Gemüse etwa kostete 11,6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr, bei Brot und Getreideerzeugnissen betrug der Aufschlag 7,9 Prozent. Bei Fleisch waren es +6,3 Prozent, in der Gruppe Zucker, Marmelade, Honig, Schoko und andere Süßwaren +10,9 Prozent.
Diese 10 Lebensmittel sind die größten Preistreiber
➤ Olivenöl +49 Prozent
➤ Karfiol +31,1 Prozent
➤ Orangensaft +25,3 Prozent
➤ Beerenobst +24,5 Prozent
➤ Kartoffeln +21,1 Prozent
➤ Salzstäbchen +20,2 Prozent
➤ Orangen +19,4 Prozent
➤ Ketchup +19,1 Prozent
➤ Cola-Getränk +18,9 Prozent
➤ Kebab +18 Prozent
Was der mehr als 800 Produkte und Dienstleistungen umfassende Verbraucherpreisindex für November aber auch zeigt: Die Inflation wirkt sich auch auf unser Liebesleben aus. Verhütungsmittel wie die Pille verteuerten sich im Vergleich zum November 2022 um 17,2 Prozent, für Kondome muss man immerhin 10,3 Prozent mehr hinblättern als vor einem Jahr.
Bei Preisen im Bereich "Verkehr" verzeichnete Statistik Austria hingegen ein Minus von 0,6 Prozent. Hauptursache für den Rückgang waren unter anderem die Entwicklungen bei Diesel (–12,5 Prozent) und Superbenzin (–7,4 Prozent), Gebrauchtwagen verbilligten sich um 3,6 Prozent. Teuer wurden im Gegensatz dazu Reparaturen von Privatfahrzeugen (+8,3 Prozent), Neuwagen (+5,1 Prozent) und Flugtickets (+12,5 Prozent).