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Semmering-Basistunnel: Baustopp gefordert

Heute Redaktion
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Die "AFN" fordert einen Baustopp und eine Wiederaufnahme des Genehmigungsverfahrens.
Die "AFN" fordert einen Baustopp und eine Wiederaufnahme des Genehmigungsverfahrens.
Bild: Daniel Schreiner

Die Organisation "Alliance for Nature" fordert einen Baustopp des Semmering-Basistunnel. Kritisiert werden Baumängel und die Gefährdung der Fauna.

Die Gegner des Semmering-Basistunnel bringen eine fachliche Stellungnahme ein, die belegen soll, dass der Semmering-Basistunnel eine Gefahr für Flora und Fauna darstellt. Außerdem besagt das Gutachten, dass falsche Angaben zu baulichen Mängel geführt haben.

Die Interessensgruppe "Alliance for Nature" (AFN) holte sich ein ingenieurgeologisches Gutachten ein, das von Josef Lueger verfasst wurde. Darin nimmt dieser Bezug auf die Verunreinigungen im Göstritz- und Auebach sowie in der Schwarza.

Das milchige Aussehen in den betroffenen Gewässerabschnitten sei auf "Gipspartikel mit sehr kleinen Korngrößen" zurückzuführen. Dadurch könne es zu Verstopfungen von Gewässersohlen kommen, wodurch der Austausch von Wasser und Sauerstoff unterbunden wird.

Das würde dazu führen, dass die in den Gewässersohlen lebende Tiere über kilometerlange Strecken von der Nahrungszufuhr abgeschnitten seien oder gar ersticken würden. Mit einem Absterben von Tieren und Pflanzen sei zu rechnen.

Abgesehen von der Gefährdung der Tierwelt kritisiert Lueger auch falsche Angaben in der Projektplanung. Konkret nimmt er Bezug auf die bei den Bauarbeiten entstandenen Wasssereinbrüche. Die Gewässerschutzanlagen bezeichnet der Experte als "völlig unzureichend".

Diese seien "aufgrund der unrichtigen Bergwasser-Prognosen der ÖBB wurden die Gewässerschutzanlagen viel zu gering dimensioniert" gewesen. Die ÖBB hätten in der Planungsphase von einer bis zu 20-Mal geringeren Wassermenge gesprochen. Auch bei den noch zu bauenden Tunnelabschnitten sei ähnliches zu erwarten.

Laut Informationen der APA sehen die ÖBB keine rechtliche Grundlage "für eine wiederaufnahme des Genehmigungsverfahrens". Genau dieses forderte nämlich die AFN bereits am Mittwoch beim Bundesverwaltungsgericht.

Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt prüft in dieser Causa den Anfangsverdacht der fahrlässigen Beeinträchtigung der Umwelt, wie am Freitag mitgeteilt wurde.

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