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Almaz Böhm wehrt sich mit Anzeige gegen Vorwürfe

Heute Redaktion
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Bild: PA

Nach den schweren Vorwürfen gegen Almaz Böhm, Chefin der Hilfsorganisation "Menschen für Menschen", weist diese erneut die Kritik zurück.

, reagiert die Organisaton mit einer Strafanzeige gegen die Vorwürfe.

Der Vorwurf eines Milliardärs wiegt schwer: Bei der Hilfsorganisation soll es zu finanziellen Unregelmäßigkeiten gekommen sein, von "Menschen für Menschen" errichtete Schulen würden verfallen, ein Büroneubau in Addis Abbeba würde zu teuer veranschlagt, Almaz Böhm habe sich selbst bereichert. Die Ehefrau des Gründers von "Menschen für Menschen", Karlheinz Böhm, wies am Donnerstag erneut alle Vorwurf zurück.

Laut Almaz Böhm handle es sich bei dem Büro-Bau um ein Logistikcenter für 750 Mitarbeiter, dessen Errichtung dringend erforderlich sei. "Mitarbeiter sitzen seit Jahren in Containern. Wir haben zusätzliche Fachkräfte wegen Platzmangels nicht einstellen können", erklärte die gebürtige Äthiopierin.

Schulen

Der Kritik, dass von "Menschen für Menschen" errichtete Schulen dem Verfall preisgeben würde, hielt Almaz Böhm entgegen, dass es dem ursprünglichen und offen kommunizierten Konzept entspreche, den Betrieb der Regierung zu überantworten. "Wir wollen durch Hilfe ja nicht Abhängigkeit schaffen. Ich verstehe nicht, warum es jetzt anders sein sollte." Selbstverständlich gebe es nachträgliche Kontrollen, wenn nötig verbunden mit der Aufforderung, die Situation zu verbessern. "Das funktioniert", versicherte Almaz Böhm.

Bereicherung

Den Verdacht, sich persönlich bereichert zu haben, wies sie ebenfalls zurück. Dass sie als Geschäftsführerin ein Gehalt beziehe, sei legitim. Zu dessen Höhe machte sie keine Angaben. Ein Haus, das sie auf einem Seegrundstück 250 Kilometer südlich von Addis Abbeba errichten ließ, sei aus privaten Mitteln finanziert worden. Bei dem Grundstück handle es sich um ein Geschenk der äthiopischen Regierung an ihren Mann - als Dank für seinen Einsatz für das Land und zur Nutzung im Alter.

Kleinkredite an Frauen

Im Westen Äthiopiens, dem rund 1.200 Quadratmeter großen Gebiet Ginde Beret, setzt "Menschen für Menschen" nun ein Projekt um, in dessen Rahmen Kleinkredite an Frauen vergeben werden, um sie wirtschaftlich zu stärken. Die Frauen schließen sich zu kleinen Kreditvereinen zusammen, werden kaufmännisch geschult und entwickeln Geschäftsideen. Pro Kopf stehen umgerechnet 175 Euro Budget zur Verfügung, das als Startkapital gilt. Für die Rückzahlung der Kredite - muss binnen zwei Jahren erfolgt sein - ist der Verein zuständig.

Der Erfolg, so Almaz Böhm: Frauen tragen zum Familieneinkommen bei, indem sie etwa einen Gemüsehandel oder eine Teestube eröffnen, können ihren Kindern den Schulbesuch ermöglichen, ihr Ansehen innerhalb der Gemeinde steigt. Sie werden "gehört" anstatt sich im Stillen um die Hausarbeit zu kümmern, was Wasser- und Holzholen über kilometerlange Distanzen einschließt. Zur Entlastung der Frauen kümmert sich "Menschen für Menschen" auch um die Schaffung von Wasserstellen in Dorfnähe und Öfen, die den Verbrauch von Holz drastisch senken.

Karlheinz Böhm ist krank

Karlheinz Böhm, der am 16. März 85 wird, hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Zu seinem machte Almaz Böhm keine Angaben. Sie entspreche damit einer Bitte ihres Mannes, sagte die 48-Jährige.

APA, red