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Almosen geben - wie und warum?

Heute Redaktion
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Bild: Lisi Niesner / Reuters

Fasten, beten, Almosen geben! In den meisten Religionen gehören diese drei zusammen. So ist es im Christentum, bei den Juden und im Islam. Heute geht es mir um das Almosengeben.

Es gehört besonders zur Fastenzeit. Warum? Beim Fasten geht es nicht nur um die eigene Gesundheit. Der Blick auf die Waage soll weniger belastend sein! Einige Kilo weniger tun vielen gut. Durch das eigene Fasten sollen wir aber auch Geld freimachen, um Menschen in Not zu helfen. Das ist der Sinn des "Fastensuppenessens", das in den meisten Pfarren gehalten wird.

Das Wort Almosen kommt vom griechischen Wort für "Mitleid". Viele Menschen leiden Hunger: fasten, um ein wenig ihr Leid zu lindern. Selber den Verzicht zu spüren, um mitzufühlen, wie es anderen geht, die auf viel mehr verzichten müssen. In allen Religionen wird daran erinnert: Almosen sind mehr als "milde Gaben".

Sie haben mit Gerechtigkeit zu tun. Notleidenden zu helfen, ist eine heilige Pflicht, nicht nur ein frommes Gefühl. Gott ist auf Seiten derer, die in Not sind. Heute sagen viele, der Staat kümmert sich um alle Nöte: Kranken- und Sozialversicherung, Mindestsicherung und Arbeitslosengeld, sichere Pensionen. Dafür zahlen wir hohe Steuern. Wozu dann noch Almosen geben? Wir dürfen dankbar sein für die Leistungen des Sozialstaates.

Viele Länder können davon nur träumen. Zum Beispiel Rumänien und Moldawien: Seit 25 Jahren ist der Jesuit P. Georg Sporschill unermüdlich im Einsatz für Straßenkinder und in Roma-Dörfern. Durch seine Sozialprojekte "Concordia" und "Elijah" hat er unzähligen Kindern eine Zukunft geschenkt. Viele kleine Almosen haben diese Hilfe erst möglich gemacht.