Welt

Sie wollte auf ihr "großes Abenteuer"

Fünf der toten Skitourengänger, die am Pigne d'Arolla erfroren sind, stammen aus Italien. Es handelt sich um erfahrene Alpinisten.

Heute Redaktion
Teilen

"Ich gehe morgen auf mein großes Abenteuer." Das schrieb Elisabetta P. am 24. April an einen Freund. "Der Rucksack ist gepackt, wir hoffen, dass die Beine die Kilometer und den Höhenunterschied aushalten." Es war der Tag vor ihren Abreise. Mit Marcello A. (53) und dessen Frau Gabriella B. (52) ging die 44-Jährige auf die große Tour vom Mont Blanc bis zum Matterhorn.

Die drei gehören zu den inzwischen sechs Alpinisten, die am Pigne d'Arolla erfroren sind. Am Sonntag starteten die Skitourengänger von der "Cabane des Dix" auf 2928 Metern über Meer aus. Sie waren in zwei Gruppen unterwegs: einer Vierergruppe sowie einer Zehnergruppe mit einem Bergführer. Beide Gruppen wollten über die klassische Route "La Serpentine" zur Hütte "Des Vignettes" auf 3.157 Metern gelangen.

Dabei wurden sie im Gebiet des Pigne d'Arolla von einem Sturm überrascht. Sie kamen nicht mehr weiter und mussten die Nacht auf über 3.000 Metern Höhe draußen verbringen.

Die Opfer waren erfahrene Alpinisten

Zu den Opfern gehört auch Mario C. (59), wie unter anderem der "Corriere della Sera" berichtet. Zwei weitere Opfer starben am Montagabend und am Dienstag im Krankenhaus.

Die im Frühling bei Berggängern beliebte Cabane des Vignettes. (Bild: Google Maps)

Der 59-jährige Mario C. stammt aus Como und lebte in der Schweiz. Er war als Bergführer mit der Gruppe unterwegs. Auch die anderen drei Opfer waren erfahrene Alpinisten, die alle ebenfalls in der Schweiz wohnten.

Bergführer mit Reisebüro im Tessin

Bergführer Mario C. betrieb im Tessin ein auf Alpintouren spezialisiertes Reisebüro. Er verfügt über große Erfahrung als Alpinist, hat mehrere 6.000 und 8.000 Meter hohe Berge bestiegen und war eine erfahrener Leiter von Skitouren.

Die "La Serpentien"-Route gilt als eine der Königsrouten für Skitouren. Aber sie ist aufgrund der Länge als äußerst anspruchsvoll und gilt bei schlechten Wetterbedingungen als riskant. (zum)