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Alpinisten von Sturm überrascht: Sechs Tote

Der Wettereinbruch vom Wochenende hat mehrere Opfer in den Bergen gefordert. Bei drei Unglücken kamen neun Personen ums Leben.

Heute Redaktion
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In der Region Pigne d'Arolla im Kanton Wallis gerieten 14 Alpinisten in einen Sturm und mussten im Freien übernachten. Vier von ihnen überlebten die Strapazen nicht. Am Montag und am Dienstag verstarben zwei weitere Opfer im Krankenhaus, wie die Walliser Kantonspolizei am Dienstag mitteilte.

Die 14 Skitourengeher waren am Sonntag alle von der "Cabane des Dix" auf 2.928 Metern über Meer aus gestartet. Sie waren in zwei verschiedenen Gruppen unterwegs: einer Vierergruppe sowie einer Gruppe aus zehn Personen, wovon eine ein Bergführer war. Beide Gruppen wollten über die klassische Route "la Serpentine" zur Hütte "des Vignettes" auf 3.157 Metern gelangen.

Dabei wurden sie im Gebiet Pigne d'Arolla von einem Sturm überrascht. Sie kamen nicht mehr weiter und mussten die Nacht auf über 3.000 Metern Höhe draußen verbringen. Dafür waren sie offenbar nicht ausgerüstet.

Hüttenwart schlägt Alarm

Der Hüttenwart der "Cabane des Vignettes" schlug am Montagmorgen um 6.30 Uhr Alarm, nachdem er die Gruppen nicht wie erwartet in der Hütte vorgefunden hatte. Die lokalen Rettungskräfte starteten daraufhin sofort eine Hilfsaktion, wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte.

Sieben Helikopter der Air Glacier, der Air Zermatt und der Rega flogen in das Gebiet. Dort fanden die Retter die 14 Personen. Mehrere von ihnen waren stark unterkühlt und eine Person bereits tot. Sie war nach einem Sturz gestorben.

Die Retter flogen die Tourengeher in verschiedene Krankenhäuser im Wallis sowie nach Bern und Lausanne. Dort starben bis am Nachmittag drei weitere Personen. Fünf der Geretteten befanden sich am Montagabend noch in einem kritischen Zustand. Die anderen erlitten leichtere Unterkühlungen und waren den Angaben zufolge nicht in Lebensgefahr.

Bei den Tourengehern handelt es sich um italienische, französische, deutsche und bulgarische Staatsangehörige. Die Opfer waren am späteren Nachmittag noch nicht identifiziert. Für die Angehörigen richtete die Kantonspolizei ein Hilfstelefon ein. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.

Zwei junge Bergsteiger tot am Mönch gefunden

Das zweite Unglück ereignete sich in der Region des Mönch an der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Wallis. Bei den Opfern handelt es sich um einen 21-Jährigen aus dem Kanton Bern und um einen 22-Jährigen aus dem Kanton Basel-Landschaft.

Die jungen Bergsteiger waren bereits am Sonntagabend als vermisst gemeldet worden. Daraufhin wurde umgehend eine große Suchaktion gestartet. Doch die schlechten Wetterverhältnisse erschwerten die Suche.

Die Männer konnten am Montagmorgen nur noch leblos aufgefunden werden. Die Rettungskräfte gehen derzeit davon aus, dass die Verunglückten die Nacht wegen der kalten Temperaturen und aufgrund der Erschöpfung nicht überlebten.

Das dritte Unglück ereignete sich am Montagnachmittag im Wallis. Ein Tourengeher wurde im Aufstieg zum "Feejoch" von einem Schneebrett verschüttet. Der 49-jährige Franzose konnte geborgen und mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden. Dort verstarb er in der Nacht auf Dienstag.

Seine Begleiterin wurde verletzt, befindet sich aber nicht in Lebensgefahr. (woz/hal/20 Minuten)