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Als Baby verkauft, nun Mutter gefunden

Anisha (21) aus Indien wuchs in Deutschland auf, da sie als Baby verkauft wurde. Sie hat ihre leibliche Mutter gefunden und ein Buch geschrieben.

Heute Redaktion
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Bild: Imago

Anishas Geschichte ist die eines gestohlenen Kindes: Vor 21 Jahren wurde ihre Mama Fatima, Analphabetin und Küchenhilfe in der südindischen Metropole Hyderabad, schwanger - konnte aber die Entbindungskosten in einem Ordensspital nicht zahlen.

Furchtbare Folge: Schwester Theresa nahm das Baby als Pfand - und verkaufte es zehn Monate später an deutsche Adotiveltern. In München wuchs das Mädchen als Anisha Mörtl auf. Doch die Wurzeln waren stärker als jede Distanz: "Schon als kleines Kind zeichnete ich meine Familie in Indien, aber immer alle ohne Gesicht."

Anisha drängte ihre bayerischern Eltern zu Reisen nach Hyderabad, um die leibliche Mutter zu suchen - was ihr als Undankbarkeit ausgelegt wurde. Im Vorjahr versuchte es die Psychologie-Studentin dann auf eigene Faust - und fand tatsächlich Mama Fatima. Im Buch "Lotostochter" (Südwest Verlag) hat Anisha ihr Drama jetzt aufgeschrieben.