Österreich

Als "Balkanschädl" beschimpft – Köchin verliert Job

Der Küchenchef beschimpfte eine Mitarbeiterin (57) als "Balkanschädl". Als sich diese beschwerte, wurde sie wenig später gekündigt. 

Christine Ziechert
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Die Köchin wehrte sich gegen die Beschimpfung und wurde wenig später gekündigt.
Die Köchin wehrte sich gegen die Beschimpfung und wurde wenig später gekündigt.
Getty Images (Symbolbild)

Dass in der Gastronomie oft ein rauer Umgangston herrscht, ist bekannt. Auch in der Küche eines steirischen Sanatoriums legte der dortige Küchenchef offenbar keinen Wert auf einen respektvollen Umgang. So soll er eine Köchin (57) unter anderem als "Balkanschädl" beschimpft haben, berichtet die "Kleine Zeitung".

Die Kollegen und ihr direkter Vorgesetzter setzten sich für die Frau ein, informierten die Leitung des Sanatoriums per E-Mail über die Beleidigungen. Daraufhin kam es zu einem Gespräch, der Küchenchef musste sich bei der 57-Jährigen entschuldigen. Wenig später wurden die Köchin und ihr direkter Vorgesetzter allerdings gekündigt. Die Köchin geht nun gerichtlich gegen die Kündigung vor, kommende Woche wird der Fall am Arbeits- und Sozialgericht Graz verhandelt. 

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    "Wir haben versucht, es zu erklären, aber die Obrigkeit hat ein ganz anderes Bild vom Küchenchef" - ehemalige Mitarbeiterin

    Laut "Kleine Zeitung" bestreitet der ehemalige Arbeitgeber einen Zusammenhang zwischen der Beschwerde und der Kündigung. Die Köchin hätte Anweisungen nicht befolgt, die Qualität nicht gepasst. Zudem habe sie laut Küchenchef die Einführung eines Vormittagsfrühstücks verhindert. Für die Beschimpfung als "Balkanschädl" habe er sich entschuldigt und auch sofort seinen Job zur Verfügung gestellt, so der Küchenchef weiter.

    Ehemalige Mitarbeiter sehen die Causa allerdings anders: Sie hätten bei der Geschäftsleitung kein Gehör gefunden: "Wir haben versucht, es zu erklären, aber die Obrigkeit hat ein ganz anderes Bild vom Küchenchef", so eine Köchin, die das Unternehmen inzwischen verlassen hat, zur "Kleinen Zeitung".

    Kündigung mitten in der Corona-Krise

    Die 57-Jährige hatte die Kündigung bereits mitten in der Corona-Krise angefochten – und wegen Sozialwidrigkeit Recht bekommen. Doch dann wurde sie erneut gekündigt. Eine von der Richterin vorgeschlagene Einigung konnte nicht erzielt werden. Somit muss kommende Woche geklärt werden, warum genau die Frau gekündigt wurde.