Österreich

Als Lucia kam

Heute Redaktion
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Eine Straßenbahnfahrerin namens Lucia wird als Heldin gefeiert, weil sie etwas getan hat, das niemand erwartet hätte. Etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte. Aber in einer Welt, in der jeder in erster Linie an sich denkt, ist gar nichts mehr selbstverständlich.

Straßenbahnfahrerin Lucia hat sich bei ihrer Heldentat nicht in Lebensgefahr begeben – ein Leben hat sie trotzdem gerettet. Und zwar das von Studentin Katharina, die Laptop und Diplomarbeit in der Straßenbahn liegen gelassen hatte. Zum Glück fand Lucia den Beutel, nahm sich die Zeit, nach einer Telefonnummer zu kramen, und rief bei Katharina an. Hätte Lucia sich gedacht: "Geht mich nix an, wenn die ihr Zeug liegen lässt" – hätte womöglich jemand anderer den Laptop stibitzt.

Verständlicherweise ist Katharina erleichtert, dass es anders kam – dass Lucia kam. Aus Dankbarkeit postete die Studentin die schöne Geschichte auf der Facebook-Seite der Wiener Linien. Denn: Lucia war Katharina nicht wurscht, und Katharina ist Lucia nicht wurscht. Beide haben einander Gutes getan.

Und es war eigentlich ganz leicht.