"Als 'Starmaniac' wirst du schnell abgestempelt"

"Oarg, tatsächlich sehr oarg", beschreibt der 22-jährige Niederösterreicher Sebastian Holzer das Gefühl, jetzt erstmals sein neues Album "Kummowa" in der Hand zu halten, "denn digital bekommt man es gar nicht so mit, wenn etwas erhältlich ist. Aber wenn man die CD hält, dann weiß man: Das es das Ding ist, wofür man so lang und hart dafür gearbeitet hat." Im Gegensatz zu früher bedeutet der Einzug in das Finale von "Starmania" noch lange keinen Plattenvertrag, ganz im Gegenteil. "Als 'Starmaniac' wirst du schnell als Coversänger abgestempelt, das ist dieses leicht Negative, wo ich mir denke: 'Ich will ein eigenständiger Künstler sein und nicht ständig hören, dass ich nur einer bin, der einmal bei 'Starmania' war!“

Der Albumtitel "Kummowa" ist Programm: Holzer/Holza lässt entspannte Reggae-Klänge mit Dancehall, Pop und klassischem Austropop verschmelzen und das funktioniert überraschend großartig. Vor allem, weil sich Holzers Schwarzatalers Mundart als perfektes Vehikel für seine Musik entpuppt: "Ich bin halt im Dialekt aufgewachsen, demnach kann ich mir nichts anderes vorstellen, als in Mundart zu schreiben.  Meine Eltern haben so mit mir geredet, meine Geschwister und jeder andere auch. Würde ich jetzt probieren Hochdeutsch oder Englisch zu schreiben, ist es vielleicht cool. Aber ich kann es mir nicht vorstellen, dass die Songs dann auch so gut wären, wie im Dialekt."

Der sonst so entspannte Holza kann auch manchmal so richtig "Grantig" sein:

Für seinen Traum der große Karriere hat Sebastian Holzer alles auf eine Karte gesetzt: Einen Brotjob hat der Niederösterreicher im Moment nicht. "Ich bin seit diesem Schuljahr kein Lehrer mehr. Ich war Musikschullehrer, aber auch nur geringfügig, das hat sich aber mit diesem Jahr aufgehört, weil es sich einfach nicht mehr ausgegangen ist." Daneben hat Holzer auch ein Studium der Gesundheits- und Krankenpflege begonnen. "Dieses Studium habe ich aber nicht beendet, sondern nur unterbrochen", erklärt Holzer, "aber es ist ein Job, der einfach irrsinnig schön ist und Freude bereitet und für mich wirklich eine Bereicherung war."

Der Erfolg entscheidet in den drei nächsten Monaten, ob Holza wieder zu studieren beginnt, oder nicht…

Sebastian Holzer bzw. Holzer steht jetzt am Scheideweg, ob seine Zukunft tatsächlich der Musik gehört oder ob er sein Studium wiederaufnehmen wird. "Die Unterbrechung seit 'Starmania' rennt im Februar ab und ich müsste abwägen: Steige ich im Februar wieder ins Studium ein oder nicht. Sonst würden die anderndhalb Jahre, die ich schon studiert habe, verfallen." Wohin die Reise geht, kann der junge Musiker nicht sagen, nicht einmal ein klares Bauchgefühl ist da. "Es ist sauschwierig. Obwohl ich und viele andere bei der Musik ein gutes Gefühl haben, ist es ein Glücksspiel." Und so wird also jetzt der Erfolg von "Kummowa" entscheiden, ob Sebastian Holzer der Musikszene weiter erhalten bleibt. Verdient hätte er es und die Fans auch!

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