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Altach rückt Abstieg näher: "Es gibt Wunder"

Mit einem 1:1-Remis gegen die SV Ried ist Altach dem Abstieg einen Schritt näher gekommen. Fünf Punkte fehlen zum rettenden Ufer. 

Heute Redaktion
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Altach-Coach Ludovic Magnin hat noch nicht aufgegeben.
Altach-Coach Ludovic Magnin hat noch nicht aufgegeben.
Gepa

Zwar nahmen die Vorarlberger einen Zähler mit, der Rückstand auf die Innviertler ist allerdings bei vier Punkten gleich geblieben. Nachdem das direkte Duell ausgeglichen endete, zählt die Tordifferenz, die klar für Ried spricht. Also müssen die Altacher fünf Punkte aufholen. "Es gibt Wunder", meinte Coach Ludovic Magnin bei "Sky". 

Ludovic Magnin (Trainer Altach)

…über das Spiel: „Wir haben heute ein klasse Spiel abgeliefert und sicher nicht wie ein Absteiger gespielt. Es war nur eine Mannschaft auf dem Platz und das war Altach. Im Abstiegskampf ist es aber so, dass du ein Unentschieden mitnehmen musst, obwohl man eigentlich klar gewinnen muss. Ich bin stolz auf die Mannschaft, sie hat Fußball gespielt, sie hat den Ball flach gehalten, gut über außen gespielt und sich klare Torchancen erarbeitet. Wenn man die Torchancen aber nicht macht, passiert genau das, dass Ried einmal über die Mittellinie kommt und es plötzlich 0:1 steht. Die Mannschaft hat trotzdem weitergespielt und deshalb bin ich sehr stolz.“

…über den Abstiegskampf: „Wir haben noch zwei Spiele, es gibt Wunder und wir hoffen darauf.“

…über die Stille im Stadion nach dem Spiel: „Die Fans sind natürlich genauso enttäuscht wie wir. Wenn du nach so einer tollen Leistung nicht gewinnst, ist man traurig.“

…vor dem Spiel: „Heute hilft uns nur ein Sieg. Wir haben bis zum Hartberg Spiel eine gute Qualifikationsgruppe gespielt, aber das nützt uns nicht mehr viel. Die Jungs wissen auf jeden Fall worum es geht und das Spiel wird sich heute im Kopf entscheiden.“

…in einem Vorbericht: „Der Druck ist immer gleich, aber die Ausgangslage wird immer komplizierter. Ich hoffe, dass ich in der Halbzeit die Ergebnisse bekomme. Das kann ein Motivationsschub für die Mannschaft sein oder auch nicht. Wenn die Ergebnisse für uns schlecht ausschauen werden wir das irrtümlicherweise vergessen zu kommunizieren, wenn sie positiv sind werden wir das nutzen.“

Werner Grabherr (Sportlicher Leiter Altach)

…über das Spiel: „Vor allem in den ersten 30 Minuten haben wir die Punkte liegen gelassen, da waren wir spielbestimmend und hatten einige Sitzer. Dann kommt das 0:1 und das macht es richtig schwierig. Am Ende hatten wir zwar noch Chancen, aber schlussendlich ist es zu wenig für die vollen drei Punkte.“

…über den drohenden Abstieg: „Klar versuchen wir alles, aber die Spiele werden weniger und man muss nicht ganz so gut rechnen können um die Situation einschätzen zu können. Es wird also nicht einfacher. Aufgeben werden wir trotzdem nicht. Wir müssen das nächste Spiel gegen die Admira gewinnen, dann ist die Chance noch da.

…über die schlechte Heimbilanz mit nur einem Sieg: „Wenn du zuhause nur ein Spiel gewinnst dann ist das zu wenig. Wir hatten immer wieder Unentschieden und Ausschlüsse und das macht das Ganze sehr herausfordernd. Das kann am Ende, so wie es jetzt ausschaut, nicht reichen.“

Peter Pfanner (Präsident Altach)

…über den möglichen Abstieg vor dem Spiel: „Wir denken heute nicht an das Thema Abstieg, wir denken an drei Punkte. Aber natürlich musst du als Unternehmer an einen Plan B denken und das machen wir auch. Altach ist ein Verein der auf sehr gesunden Beinen steht. Wir sind schuldenfrei, haben eine tolle Infrastruktur und sehr viele ehrenamtliche Mitarbeiter. Das würde mir also keine schlaflosen Nächte bereiten, obwohl ein Abstieg mit Sicherheit ein Rückschlag wäre. Aufgrund unserer soliden Basis könnten wir mit so einem Notfall allerdings leben. Über genaue Zahlen kann ich noch nicht sprechen, weil wir nur am Rande an diesem Plan B arbeiten, aber es wären zwei bis drei Millionen Euro die im Budget fehlen würden.“

…über mögliche personelle Konsequenzen bei einem Abstieg: „Darüber haben wir uns noch gar keine Gedanken gemacht, weil unser Fokus auf den entscheidenden letzten Spielen liegt. Heute reden wir über drei Punkte, heute reden wir über Sieg und wir wollen den Klassenerhalt schaffen. Dann werden wir uns mit anderen Themen beschäftigen.“

…über den gratis Eintritt für die Fans: „Das war die Idee des Managements, weil wir diesen 12. Mann mobilisieren wollten. Es freut uns sehr, dass unsere Fangemeinschaft so breit gekommen ist um uns zu unterstützen und Altach in der Liga zu halten.“

Christoph Monschein (Spieler Altach)

…über das Spiel: „Ich bin stolz auf die Mannschaft und darauf was wir heute abgeliefert haben. Wir waren 90 Minuten lang die bessere Mannschaft, hätten uns den Sieg absolut verdient und wir haben bewiesen, dass wir eine Bundesliga Mannschaft sind, dass wir Qualität haben, der Einsatz stimmt, dass das Team passt und das wir besser sind als Ried.“

…weiter über das Spiel: „Die erste Halbzeit war noch besser als die zweite, aber wir müssen uns einfach belohnen. Andererseits müssen wir es aber auch schaffen, dass wenn wir einen Fehler machen, wir uns nicht gleich bestrafen und ein Gegentor kassieren.“

…über seine verletzungsbedingte Auswechslung: „Ich war leider noch angeschlagen vom Hartberg Spiel und hab jetzt auch acht Tage nicht trainieren können. Gestern hab ich das Abschlusstraining absolviert, der Trainer hat mir das Vertrauen geschenkt und ich hab es dann leider schon zwei Minuten vor dem Tor gespürt. Sicherheitshalber musste ich dann raus um nichts schlimmeres zu riskieren. Die Saison ist für mich auf jeden Fall nicht beendet.“

Philipp Netzer (Spieler Altach)

…in einem Vorbericht: „Natürlich denkt man auch an alle Angestellten des Klubs. Der Verein ist jetzt nicht so groß, ich kenne also alle auch persönlich und damit auch ihre Ängste wenn es um die aktuelle Situation geht. Das nützt aber alles nichts, wir müssen in dieser Situation einfach zusammenhalten. Das alles einfach wegzuschieben und auszublenden bringt auch nichts. Das gehört ausgesprochen und so kann man auch den Druck ein bisschen herausnehmen bzw. den negativen Druck in einen positiven Druck umwandeln. Wir können uns noch retten und nächstes Jahr Bundesliga spielen, so müssen wir das sehen.“

Felix Strauss (Spieler Altach)

…zur Halbzeit: „Für mich ist es extrem schwierig, dass ich der Mannschaft heute nicht helfen kann. Ich bin so viel nervöser. Das Gegentor tut natürlich weh, weil wir gut im Spiel sind. Wir waren damals in Ried aber auch hinten und haben das Spiel noch gedreht, warum soll das heute also nicht auch klappen. Jetzt heißt es Ruhe bewahren, weiter Fußball spielen und dann auch die Chancen nutzen. Wir wissen, dass wir heute gewinnen müssen. Auf die anderen Plätze schaue ich grundsätzlich nicht.“

Christian Heinle (Trainer Ried)

…über das Spiel: „Das waren für mich 96. Minuten leiden. Ich will uns anders spielen sehen, aber das war einfach Abstiegskampf pur. Altach hat es richtig gut gemacht mit dem erstmals seit Jahren vollen Stadion. Die Mannschaft hat von der ersten Sekunde an gezeigt, dass sie über die Zweikämpfe in das Spiel kommen wollen. Sie haben viele hohe Bälle gespielt, Zweikämpfe gewonnen und wir haben gebraucht um in das Spiel zu kommen. Mit dem 1:0 ist es dann einen Tick besser geworden und auch nach dem Gegentor waren wir dann wieder besser im Spiel. Von den Prinzipien die wir hineinbringen wollen war heute nicht viel zu sehen. Mit Fußball hatte das nicht mehr so viel zu tun.“

…über die Standardsituation: „Die Standardsituation haben uns heute extrem wehgetan. Sie haben uns daraus auch das Tor gemacht und waren noch ein paar mal brandgefährlich. Eigentlich verteidigen wir das gut, aber man hat gemerkt, dass Altach dabei voll riskiert hat.“

…über den noch nicht fixierten Klassenerhalt: „Rechnerisch ist der Abstieg noch möglich und wir sind gut beraten, wenn wir unsere Punkte machen. Wir wollten das heute klar machen, aber über 90 Minuten war der Punkt eher glücklich. Wir werden kommende Woche wieder vollgas geben, uns auf den LASK vorbereiten und dann schaffen wir den Klassenerhalt hoffentlich nächste Woche.“

…vor dem Spiel: „Wir gehen in jedes Spiel hinein um es zu gewinnen. Körperlich sind wir in einem guten Zustand, vom Kopf her ist das eine Situation die in einer Profikarriere immer wieder einmal vorkommt. Die Spieler haben sich darauf aber gut vorbereitet.“