Szene

Altered Carbon

Blutige Sci-Fi-Serie, in der Menschen mittels moderner Technologie Körper wechseln und so unsterblich werden können.
Heute Redaktion
13.09.2021, 21:21

Wer in der Zukunft von "Altered Carbon" geboren wird, bekommt als Kleinkind einen Chip in den Nacken eingesetzt, der als Speichermedium für Persönlichkeit und Seele fungiert. Dieser sogenannte "Stack" kann in jeden beliebigen Körper ("Sleeve") transplantiert werden. Nimmt sein Modul beim Ableben der physischen Hülle keinen Schaden, kann der Mensch theoretisch unbegrenzt lange leben.

Vor über 200 Jahren rebellierte Takeshi Kovacs gegen dieses "Unsterblichkeitsprogramm" (so der deutsche Untertitel der Serie). Sein Sleeve wurde getötet, sein Stack unter Verschluss gehalten. Um einen heiklen Mordfall zu lösen, wird Takeshi reaktiviert und in einen kampferprobten Körper (Joel Kinnaman) gesteckt.

Laurens Bancroft (James Purefoy), einer der reichsten und einflussreichsten Männer der Erde benötigt die Hilfe des ehemaligen Revoluzzers. Bancroft kann es sich leisten, in regelmäßigen Abständen eine Sicherungskopie seines Stacks anfertigen zu lassen. Als dieser zerstört wird - der Milliardär aber quicklebendig in einem Klon erwacht - beauftragt er Takeshi mit der Jagd nach seinem eigenen Mörder. Die Polizistin Kristin Ortega (Martha Higareda) heftet sich nicht nur aus beruflichen Gründen an seine Fersen.

Viel Blut, viel nackte Haut

"Altered Carbon" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Richard K. Morgan. Das Grundkonzept (Seelenwanderung als Industriezweig) bietet Raum für abwechslungsreiche Fantastereien. Im Wissen, nach dem Tod ihres Körpers weiterleben zu können, gehen die Menschen nicht gerade zimperlich mit diesem um. Gewalt-, Sex- und Drogenexzesse sind die unmittelbare Folge - und "Altered Carbon" zeigt vor allem erstere ausgiebig und detailreich.

Neben den Mordermittlungen (die dem Publikum volle Konzentration abverlangen) zieht sich auch Takeshis Hintergrundgeschichte wie ein roter Faden durch den Plot. Wie in jeder guten Science-Fiction ist auch diese Dystopie mehr überspitztes Spiegelbild der Gegenwart als aus der Luft gegriffene Zukunftsvision. "Altered Carbon" setzt aber vor allem auf Style, vom Produktions- und Kostümdesign bis zur blutigen Ästhetik der Actionszenen.

(lfd)

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