Wien

Expertin warnt – Abzocker verdienen an Angst vor Armut

Teilzeitarbeit nach der Geburt, längere Lebenserwartung, finanzielle Notlagen durch Scheidung – die Gründe für Armut bei Frauen sind vielseitig.

Heute Redaktion
Dem "Pensionsmonster" in die Augen schauen: Frauen, die lange in Teilzeitarbeit beschäftigt waren, bekommen oft einen Schreck, wenn sie ihre Pensionsbezüge prüfen.
Dem "Pensionsmonster" in die Augen schauen: Frauen, die lange in Teilzeitarbeit beschäftigt waren, bekommen oft einen Schreck, wenn sie ihre Pensionsbezüge prüfen.
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Zwei Drittel der von Altersarmut betroffenen Menschen in Österreich sind Frauen. Inzwischen gibt es einige Finanz-Beratungsstellen speziell für sie. Doch die Beratung muss man sich auch erst einmal leisten können. Der Service kostet. Macht es für Frauen Sinn, sich teuer beraten zu lassen und welche kostenlosen Alternativen gibt es?

Altersarmut heißt, die Pension liegt unterhalb von 1.371 Euro netto pro Monat. Ein großes Problem bei Frauen sei die Teilzeitarbeit und familiäre Umstände, so die Vorsitzende von "Frau in der Wirtschaft Wien“ Margarete Kriz-Zwittkovits gegenüber "Heute" über die häufige Notlage von Frauen im Alter. "Bei der Teilzeit geht die Schere auf". Heißt: hier entwickeln sich die Pensionsbezüge von Männern und Frauen bereits kräftig auseinander. Altersarmut ist aber nicht nur ein Thema für Frauen in Teilzeit oder ohne Berufsabschluss. Gerade auch für selbstständig arbeitende Frauen sei es ein Risiko, erklärt Anita Bock von der Wirtschaftskammer Wien im Gespräch mit "Heute".

Sich hinsetzen, dem Pensionsmonster in die Augen schauen, handeln

Margarete Kriz-Zwittkovits empfiehlt darum allen Frauen: reden wir über Geld! Ganz wichtig sei, sich Klarheit zu verschaffen: wo stehe ich, wie hoch sind meine Einnahmen, wie hoch meine Ausgaben und wie viel könnte ich investieren. Auch empfiehlt Margarete Kriz-Zwittkovits allen Frauen regelmäßig ihr Pensionskonto abzufragen. Dort sieht man ganz exakt: was werde ich im Alter monatlich zur Verfügung haben. Und dann stellt sich die Frage: wird mir das reichen? Wenn nicht, gilt es zu planen und zu handeln.

Teure Beratung – oder Altersarmut? Nein, viel Wissen gibt es kostenlos

Muss man sich jetzt schnell professionelle Beratung kaufen, um im Alter nicht zu verhungern? "Nicht zwingend", so Margarete Kriz-Zwittkovits. Man bekomme oft eine gute Beratung im eigenen Bankinstitut, dort gäbe es auch sehr informative und nützliche Broschüren zu den Themen Vorsorge und Veranlagungsformen. Auch gäbe es Kurse und Vorträge von Banken, die man kostenlos besuchen könne. Auch auf der Homepage der Wirtschaftskammer selbst gibt es zahlreiche kostenlose Informationsangebote. (Alle Links unten in der Info-Box.)

Frauen können sich finanzielles Expertenwissen leicht selbst aneignen

Die Vorsitzende von "Frau in der Wirtschaft Wien“ empfiehlt allen Frauen, neugierig bleiben, recherchieren, in Netzwerke gehen, sich mit anderen Frauen austauschen. "Netzwerke sind ganz, ganz wichtig, um sich mit anderen Frauen auszutauschen und Erfahrungen zu besprechen. Jede hat einen guten Tipp". In Netzwerken sind kostbare Informationen kostenlos vorhanden und durch den Austausch kann man anderen helfen, Wissen vermehren und selbst dazu lernen. Es gibt auch günstige Kurse an der Volkshochschule und viele nützliche Bücher zum Thema, die man in den Wiener Bibliotheken lesen kann.

Fazit: Eine Beratung gegen Gebühr kann die eigene Finanzbildung sinnvoll abrunden. Zuerst aber sollte sich jede Frau selbst aktiv mit dem Thema beschäftigen, um zu wissen: was habe, will und brauche ich eigentlich? Ein sehr stabiles und gutes Fundament in finanzieller Bildung können Frauen sich über kostenlose Angebote und im Austausch in Netzwerken mit anderen Frauen bilden.

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