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Altes Bild in der Küche brachte 24 Millionen € ein

Heute Redaktion
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Das Gemälde des verspotteten Jesus in der Mitte.
Das Gemälde des verspotteten Jesus in der Mitte.
Bild: Reuters

Jahrzehntelang hing ein Gemälde in der Küche einer französischen Familie. Zufällig stellte sich heraus, dass es ein Meisterwerk war, das nun für 24 Millionen Euro versteigert wurde.

Das Gemälde, das Jesus Christus zeigt wie er am Weg zur Kreuzigung verspottet wird, ist nur 26 Zentimeter hoch und 20 Zentimeter breit. Und doch zahlte jetzt ein unbekannter Bieter bei einer Auktion in Paris 19,5 Millionen Euro dafür – inklusive Gebühren insgesamt 24,18 Millionen Euro.

Denn das Werk stammt von Fiorentiner Maler Cimabue (1240-1302), auch als Cenni di Pepo bekannt, und wurde im 13. Jahrhundert gemalt. Cimabue gehörte der frühen Renaissance an und insgesamt sind nur elf seiner Bilder bekannt. Allerdings ist keines signiert; Kunstexperten benutzen Infrarot-Reflektography, um ihm auch dieses Gemälde des "Verspotteten Jesus" zuzuschreiben.

Es ist Teil eines größeren sogenannten Dyptichons, ein zweiteiliges Gemälde das mit Scharnieren aufgeklappt wird, aus dem Jahr 1280. Cimabue hatte acht Szenen aus der Passion Christi gemalt und jedes der beiden Panele im Dyptichon enthält vier Szenen. Zwei davon hängen in der Nationalgalerie in London und in der Frick Collection in New York.

Rekordpreis

Das Bild ist nun nicht nur das achtteuerste mittelalterliche Werk bzw. Werk eines Alten Meisters – es ist auch das teuerste Gemälde aus dem Mittelalter, das je verkauft wurde.

Entdeckt wurde das Werk – oder besser gesagt seine Herkunft – im Juni. Eine ältere Dame wollte ihr Haus in Compiègne nördlich von Paris verkaufen und wegziehen. Das Bild war jahrzehntelang im Gang vor der Küche gehangen und die Familie hatte stets angenommen, dass es sich um eine byzantinische Ikone handelt, die im Normalfall nur verhältnismäßig wenig wert ist.

Man kontaktierte ein Auktionshaus, um das Bild für die Hausräumung zu schätzen. Dabei kam erst ans Licht, dass es sich um einen Cimabue handelt. Doch der Preis überraschte selbst das Auktionshaus: Ursprünglich wurde das Gemälde auf vier bis sechs Millionen Euro geschätzt.

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