Österreich

Althangründe mit erstem Gemeindebau mit Bahn?

Heute Redaktion
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Junge Linke Alsergrund wollen über dem Franz Josefs-Bahnhof Wiens 1. Gemeindebau mit Bahnanschluss (v.li.: Aktivistin Sophie Reinmüller und Junge Linke Alsergrund-Sprecherin Theresa Schlag)
Junge Linke Alsergrund wollen über dem Franz Josefs-Bahnhof Wiens 1. Gemeindebau mit Bahnanschluss (v.li.: Aktivistin Sophie Reinmüller und Junge Linke Alsergrund-Sprecherin Theresa Schlag)
Bild: Junge Wilde Alsergrund

Mit einer originellen Idee zur Gestaltung des Franz Josef-Bahnhofs lassen die Jungen Linken aufhorchen. Sie wollen hier Wiens ersten Gemeindebau mit eigenem Bahnhof.

Im Juni 2018 wurde das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs für die Neugestaltung des Althan-Quartiers rund um den Franz Josef-Bahnhof (Alsergrund) präsentiert. Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ) hatte zuvor die Errichtung von leistbaren Wohnungen als Bedingung für das grüne Licht des Bezirks genannt. Diese sollten in dem geplanten Mix aus Büros, Hotels, Wohnungen, einem Studentenwohnheim, Nahversorgern und Dienstleistern auch vorkommen – "Heute" hat berichtet.

Althangründe: Projekt weiter offen

Doch im Jänner sah alles wieder anders aus: Die Althangründe könnten nun doch ohne Wohnungen kommen, denn durch geringere Höhe der Bebauung – ursprünglich waren Wohntürme mit bis zu 126 Meter Höhe geplant gewesen, im Siegerprojekt lag der höchste Punkt bei 58 Meter – seien Wohnungen nicht realisierbar.

Junge Linke wollen 1. Gemeindebau mit Bahnanschluss

Während weiter nach einer Lösung gesucht wird, schlagen die Jungen Linken Alsergrund nun ihrerseits ein Projekt vor und dieses wäre ein Unikat: Sie fordern über dem Franz Josef-Bahnhof den ersten Gemeindebau mit eigenem Bahnanschluss.

"Steigende Mieten setzen die Menschen am Alsergrund unter Druck. Was es dringend braucht, ist leistbarer Wohnraum. Flächen für neuen Wohnraum sind am ohnehin schon dicht verbauten Alsergrund rar. Einen letzten Ausweg aus der Wohnungskrise könnte ein Gemeindebau über dem Franz-Josefs-Bahnhof bieten", erklärt Junge Linke Alsergrund-Sprecherin Theresa Schlag.

Stadt soll Gelände kaufen und Überbau abreißen

Sie fordert die Stadt auf, das Gelände zu einem günstigen Preis zu erwerben, die Bürogebäude abzureißen und auf dem Bahnhof einen Gemeindebau mit 500 Wohnungen, großzügigen Grünflächen und barrierefreien Querverbindungen zu errichten. "Wenn der Alsergrund etwas jetzt braucht, dann ist es mehr bezahlbarer Wohnraum und neue Grünflächen", so Schlag.

Mit neuen Gemeindebauten möchten die Jungen Linken auch einen Schritt gegen die Klimakatastrophe setzen. "Durch die hohen Mieten müssen immer mehr Menschen aus dem Bezirk an den Stadtrand ziehen. Das sorgt für verstärkten Individualverkehr und erhöhten Energieverbrauch bei Einfamilienhäusern", so die Jungen Linken. Gemeindebauten, die im Stadtzentrum mit viel Grünflächen und hoher Lebensqualität punkten, würden diesem Trend etwas entgegensetzen. (lok)